Albert Schweitzer hat sein humanitäres Engagement immer verbunden mit seinem Wirken als Organist und Bach-Interpret. Mit der Musik erreichte er die Menschen ohne Worte. Und es waren seine Orgelkonzerte, die ihm bei vielen Europaaufenthalten die finanziellen Mittel für den Unterhalt seines Spitals sicherten. Den Sommer 1899 verbrachte er in Berlin und spielte dort die Orgel der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche. Am 29. Juni 1899 gab er hier als junger Student sein erstes Orgelkonzert außerhalb des Elsass.

So konnten die Besucher und Besucherinnen des Orgelkonzertes am 14. Januar 2013 Werke von Bach hören, die Albert Schweitzer seinerzeit schon in der Gedächtnis-Kirche gespielt hatte: Präludium und Fuge in h-Moll und in e-Moll, zwei der gewaltigsten Werke Bachs, intoniert von Landeskirchenmusikdirektor Dr. Gunter Kennel. Seine Orgelmusik rahmte die Auftaktveranstaltung würdevoll ein.

„Mit über 150 Orgelkonzerten, Vorträgen, Symposien, Ausstellungen und Publikationen im Jubiläumsjahr 2013 wollen wir Albert Schweitzers immer aktuellere Gedankenwelt im Bewusstsein unserer Zeit wach halten“, sagte Dr. Einhard Weber. Der Vorsitzende des Deutschen Hilfsvereins für das Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene e.V. erhofft sich mit der Veranstaltungsreihe darüber hinaus eine hohe Anzahl an Spenden. Damit soll das Spital in Lambarene von Grund auf saniert werden.

Über die wechselhafte Geschichte des Spitals berichtete Dr. Roland Wolf, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Hilfsvereins für das Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene e.V.. Auch wenn Schweitzer das Spital mehrmals verlassen musste und es letztendlich viermal neu aufgebaut wurde, blieb es, was es von Anfang an war: ein Krankendorf.

Als Schweitzer das Spital im Jahr 1913 eigenhändig errichten musste, baute er es der Not gehorchend im landesüblichen Stil: Dazu gehörte auch, dass die Angehörigen der Patienten vor und in den Krankenzimmern kochen und Tiere frei umher laufen. Wie in einem traditionellen afrikanischen Dorf.

Heute, 58 Jahre nach Schweitzers Tod, hat das Spital landesweit einen sehr guten Ruf. Der Staat Gabun steht zu der Einrichtung und Staatspräsident Bongo betonte: „Unser Land wird den ehren, der sagte ‚Ich gehöre zu Euch bis zu meinem letzten Atemzug‘.“

Pünktlich zum 14. Januar erschien die Festschrift zum Jubiläumsjahr: "Hundert Jahre Menschlichkeit". In diesem "Gedenk- und Gedankenbuch" schreiben Persönlichkeiten unserer Zeit über ihr Verhältnis zu Albert Schweitzer und ihre Einschätzungen zu seinem Werk und seiner Wirkung in Gegenwart und Zukunft.

Mehr zu dem umfangreichen Jubiläumsprogramm 2013 erfahren Sie unter www.albert-schweitzer-100.de