Die Schülerinnen und Schüler in den Ausbildungsgängen Altenpflege, Heilerziehungspflege und Pflegeassistenz arbeiteten eine Woche lang  berufsfeldübergreifend zu unterschiedlichsten Projektthemen. Dabei standen fünf Angebote zur Auswahl: Gewaltprävention in der Pflege, Wahrnehmungsförderung nach Bobath, Aromapflege und Schwarzlichttheater in Kooperation mit den Harz-Weser-Werkstätten in Northeim.

Im Rahmen der Abschlussfeier der Projektwoche konnte der Geschäftsführer des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. Martin Kupper mit Stolz die drei Gewinner des Wettbewerbes „Pflege im Jahr 2050“  ehren. Die drei Gewinner Adrian Scherbarth (1. Preis), Amandas Draugelis (2.Preis) und Carola Kleie (3.Preis) erhielten ein Stipendium zur Förderung der Ausbildung Pflegeassistenz.

Technischer Fortschritt unterstützt Pflegepersonal

In seiner Ansprache betonte Martin Kupper, dass es schwierig sein wird dem Fachkräftemangel auf Dauer vorzubeugen. Daher lobte er auch die drei Gewinner für die kreativen Ideen diesen Mangel einzudämmen. Moderne technische Entwicklungen sollen die Pflegekräfte bei der Betreuung der Schutzbefohlenen unterstützen.

„Die Technik überwacht die Schutzbefohlenen medizinisch und nimmt dem Pflegepersonal schwere körperliche Arbeiten ab. Dadurch hat das Pflegepersonal viel Zeit für die „schönen Dinge“ – also etwas mit den Senioren zu unternehmen oder zu reden.“, erklärt der erste Preisträger sein Konzept in Kurzform. Der zweite Preisträger sieht eher die Chance darin einen Imagewandel der sozialen Berufe durchzuführen und denkt daran junge Menschen für die Arbeit am Menschen zu begeistern. Die dritte Preisträgerin, die leider nicht anwesend war, fand, dass die südlichen Länder mit den Familienkonzepten durchaus als Vorbild dienen können und dass pflegenden Angehörigen mehr Zeit eingeräumt werden sollte.

Die Projektwoche in Kurzform

Bei der Abschlussfeier wurden die einzelnen Projekte vorgestellt. Die Musikgruppe untermalte den festlichen Akt der Feier. Kraftvoll schmetterte die Gruppe mit Gitarre, Trommeln und Gesang „When the Lion sleep tonight“. Das Publikum forderte begeistert eine Zugabe und so sangen alle unter der Leitung von Marina Filmer-Simon „Rock my soul“.

In der Gewaltprävention ging es darum anschaulich zu demonstrieren, wie Pflegepersonal in Gewaltsituationen deeskalierend reagieren können.

Die angenehmen Düfte, die bei der Aromapflege zum Einsatz kommen, stimmen Seele und Körper ruhig. Kommt dann noch eine Massage hinzu steht der Entspannung nichts im Weg. Die Schülergruppe, die sich mit dem Thema Schwarzlichtheater beschäftigt hatte, zeigte in einem Video eindrucksvoll die Wirkung des Lichtes.

Zum Bobath Konzept berichteten die Schülerinnen und Schüler darüber, wie man Patienten mit diesem bewegungstherapeutischen Ansatz unterstützen kann.

Ebenso präsentierten sie Möglichkeiten der Lagerung und des rückenschonenden Arbeitens.

Hintergrund I

Berufsbildende Schulen Uslar

Seit 23Jahren sind die Berufsbildenden Schulen am Standort Uslar mit dem Schwerpunkt Pflegeberufe tätig.

Qualifizierte Ausbildungen in den Bereichen Altenpflege, Heilerziehungspflege, Pflegeassistenz und beginnen jährlich nach den Sommerferien.

Stichwort Altenpflege:

Altenpflegerinnen und Altenpfleger pflegen und betreuen alte Menschen im Rahmen der ambulanten Pflege in deren Wohnung oder stationär in einem Seniorenheim.

Stichwort Heilerziehungspflege:

Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger sind sozialpädagogisch und pflegerisch ausgebildete Fachkräfte. Sie haben die Aufgabe, Menschen mit Behinderung zu beraten, zu begleiten, zu assistieren, zu pflegen und zu fördern.

Stichwort Pflegeassistenz:

Die Tätigkeit im Überblick: Pflegeassistentinnen und Pflegeassistenten übernehmen die grundpflegerische Versorgung von Kranken, Senioren oder Menschen mit Behinderung. Auch die hauswirtschaftliche und soziale Betreuung von pflegebedürftigen Menschen und deren Familienangehörigen gehört zu ihren Aufgaben. Hauptsächlich arbeiten sie in Alten- und Altenpflegeheimen, in Einrichtungen zur Betreuung und Förderung von Menschen mit Behinderung und in Krankenhäusern. Auch bei ambulanten Alten- und Krankenpflegediensten finden sie Beschäftigung. Die Betreuung von pflegebedürftigen Personen in Privathaushalten bietet ein weiteres Tätigkeitsfeld.

Hintergrund II:

Das Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. ist eine starke Gemeinschaft, in der 900 Mitarbeiter mehr als 2.500 Menschen in ambulanten und stationären Einrichtungen betreuen.

Der Name ist Konzept: In elf niedersächsischen Städten und Gemeinden wurden regionale Dienstleistungszentren für Menschen geschaffen. Der gemeinnützige Verein bietet individuelle Hilfen für Kinder und Jugendliche, alte, kranke und behinderte Menschen. Viele Menschen vertrauen in den einzelnen Einrichtungsteilen auf die familienähnlichen Strukturen; ein großes Gemeinschaftswerk für hilfebedürftige Menschen.

Standorte sind Alt Garge, Bad Gandersheim, Bleckede, Celle, Göttingen, Hannover, Hermannsburg, Holzminden, Lüneburg, Northeim und Uslar (gleichzeitig der Vereinssitz).