RAITENBERG (at) -Spende für das Kinderhaus in Raitenberg: Die Dorfgemeinschaft Kleinmeinfeld und die Landfrauen haben den Erlös aus dem Verkauf von Essen, Kaffee und Kuchen beim diesjährigen evan­gelischen Gemeindefest in dem Hartensteiner Gemeindeteil für das Projekt des Albert-Schweitzer-Fa­milienwerks zur Verfügung gestellt.

Ortsbeauftragter Herbert Roth, seine Frau Gisela und Ortsbäuerin Ingrid Grötsch überreichten zusammen mit dem Veldener Pfarrer Jürgen Harder dem Geschäftsführer des gemeinnützigen Vereins, Heiner Koch, einen Scheck über 350 Euro für die soziale Einrichtung. „Wir können das Geld sehr gut gebrauchen und werden es den Kindern zur Gestaltung ihrer Ferienfahrten zur Verfügung stellen", freute sich Koch über die großzügige Hilfe. -Dass ihre Spende gut angelegt ist, davon konnte sich die Abordnung der Dorfgemeinschaft bei der Besichtigung des Kinderhauses Pegnitztal, eines von insgesamt vier in Bayern, überzeugen.
"Die Kinder, die zu uns kommen, haben massive sexuelle Missbrauchs-und Gewalterfahrungen hinter sich oder kommen aus desolaten Familien, in denen die Eltern mit der Betreuung gänzlich überfordert sind", sagte Koch. Die Betreuung erfolge nach dem "Elternprinzip", die in Raitenberg Helge und Tabea Höppner übernommen haben. Das unterscheide das Albert- Schweitzer- Kinderdorf von vielen anderen Kinderdörfern. Koch: "Herr Höppner ist Sozialpädagoge und ist hauptamtlich angestellt.

Er hat die Hausleitung inne. Seine Partnerin, ebenfalls Sozialpädagogin, ist in ehrenamtlicher Funktion Kinderhauselternteil und geht außerhalb der Familie einer Berufstätigkeit nach".
Zudem sind zwei weitere Pädagoginnen und eine Halbtageshaushaltskraft zur Entlastung angestellt. Sie gewährleisten außerdem, dass die Kinderhauseltern freie Zeit für sich haben. Zur Zeit leben sechs Kinder im Alter von sieben bis 17 Jahren in dem 330 Quadratmeter großen Haus auf zwei Stockwerken. Die mittlere Etage steht den Hauseltern als Wohnung zur Verfügung. "Spezifische Stärke der Arbeit im Kinderhaus ist die Geborgenheit,
Überschaubarkeit und Verbindlichkeit einer familiär strukturierten Lebensgemeinschaft.
Das Kernstück ist dabei das Angebot verlässlicher und emotional intensiver Beziehungen", betonte Koch. Die 1906 erbaute große alte Villa in Raitenberg biete dazu den passenden Rahmen. Auf dem weitläufigen Grundstück in direkter Waldnähe ist viel Platz zum Spielen, Toben und Erleben der Natur. Offiziell eingeweiht wurde die Einrichtung im Juni dieses Jahres. Das Projekt wurde von den Verantwortlichen der Stadt Velden sehr positiv aufgenommen und Unterstützung zugesichert. Zur Finanzierung der anspruchsvollen Arbeit ist das Albert-Schweitzer-Familienwerk auch auf Spenden und Geld aus Stiftungen angewiesen.