Bei „Mama bloggt“ gibt unsere Kinderdorfmutter Melanie Grochalsky heute Tipps, wie man Kinder ins Bett bringt, die partout nicht schlafen wollen. Mit zehn Kindern im Alter von sieben bis 18 Jahren muss sie es einfach wissen.

Ich versuche, die Kinder zu nehmen, wie sie sind und sie in ihren Fähigkeiten zu unterstützen, selbst Verantwortung für sich zu übernehmen. Sie sollen eine selbständige Persönlichkeit entwickeln. Mangelndes Selbstvertrauen ist manchmal die größte Hürde. Wenn ich einem Kind aber zutraue, selbst zu entscheiden, wann es ins Bett geht, wächst auch sein Selbstvertrauen.

Wenn eins trödelt und ewig braucht, um ins Bett zu gehen, machen wir es so: Ich sage ihm/ihr: wenn du gern ganz viel Zeit hast, um runterzukommen oder Kissenschlachten zu machen oder im Bett rumzutoben und dich vor dem Schlafengehen noch ein bisschen auszutoben, gerne. Dann fängst du morgen einfach ein bisschen früher an, mit dem ins Bett gehen, schon um sieben oder so. du bekommst genau die Zeit, die du brauchst. Normalerweise ist Trödeln dann kein Thema mehr.

Die Konsequenzen aufzeigen

Aber manchmal geht es auch um mehr. Um Aufmerksamkeit oder sie wollen sich durchsetzen. Ich versuche, sie immer mitzunehmen in die Entscheidung. Wenn eins also partout länger wach bleiben will, frag ich: was denkst du, welchen Sinn es hat, jetzt ins Bett zu gehen? Was hast du davon, wenn du länger wach bleibst? Wie geht’s Dir morgen früh? Schaffst du das, um sechs Uhr morgens aufzustehen, wenn du jetzt bis um 22 Uhr hier rumlungerst?

Es tut Kindern gut zu spüren, dass das, was sie tun, Konsequenzen für ihr Wohlbefinden hat. Kommt man zu spät ins Bett, ist man am nächsten Tag müde oder sogar schlecht gelaunt, verpasst den Schulbus, vermasselt die Deutsch-Arbeit – was auch immer. Sie lernen und verstehen, dass sie selbst entscheiden können, ob sie das wollen oder nicht. Dass es gar nicht um mich geht, sondern nur um sie, um Respekt vor sich selbst. Und dass sie frei entscheiden können, wie wichtig sie sich selbst sind.

Melanie Grochalsky, Kinderdorfmutter, Albert-Schweitzer-Kinderdorf Waldenburg