Ehrenamtliche Familienpaten unterstützen im Berliner Kinderdorfverein Flüchtlingsfamilien, um ihnen den Start in der neuen Heimat zu erleichtern.

„Die Paten schenken ihre Zeit bewusst und dies schafft eine besondere Offenheit für die geflüchteten Familien. Der Blick von außen und ihre Ideen sind eine große Bereicherung“, erzählt Cordula Weigel, Koordinatorin des Projektes „Brücken bauen“ – Angebote für und mit geflüchteten Familien.

Eine der Patinnen, die sich seit gut einem Jahr für eine Familie aus Syrien einsetzt, ist Hannelore Tuchen. Die 76-jährige Rentnerin war 50 Jahre lang Erzieherin und Kitaleiterin, hat selbst zwei erwachsene Söhne, drei Enkel und zwei Urenkel. Frau Tuchen engagiert sich seit fast 20 Jahren ehrenamtlich in der Arbeit mit Kindern und Familien: „Sie sind Teil meiner eigenen Familie geworden. Wenn der Vater der syrischen Familie sagt: ´Hannelore, wir sind immer für dich da`, dann bedeutet mir das viel. Man bekommt so viel zurück: Anerkennung, Dankbarkeit und Respekt. Ich musste selbst als Kind mit meiner Familie aus Sudetendeutschland fliehen. Daher geht mir das Thema Flucht sehr nahe. Ich frage nicht nach traumatischen Erlebnissen. Viele wollen gar nicht darüber reden, sondern, wer sie vor der Flucht waren. Sie sind einfach froh, dass jemand DA ist.“

Cordula Weigel mit Patin Hannelore Tuchen

Alle Paten treffen sich einmal im Monat, um sich über ihre Erlebnisse auszutauschen. Sozialpädagoginnen begleiten sie fachlich, eine Mitarbeiterin des Jugendmigrationsdienstes berät zu Themen wie Sprachkurse, Schul- und Ausbildung, Wohnungssuche und rechtliche Fragen. „Die Paten zeigen den Familien die Stadt und vermitteln zu weiteren Angeboten“, berichtet Cordula Weigel. „Ihr Einsatz ist immens wichtig. Wir wünschen uns, dass sich noch mehr Ehrenamtliche für dieses Projekt melden.“

Cornelia Piekarski, Kinderdorf Berlin

Die Patin ist für ihre Flüchtlingskinder da