Viele schöne Namensvorschläge für das Haus der Kinderdorffamilie Deutschmann sind in den vergangenen Wochen zusammengekommen. Am Ende der Ferien wurde nun demokratisch abgestimmt. Der neue Name des Deutschmann-Domizils: Kinderhaus „Leuchtfeuer“. Und dessen Bewohner*innen hatten einen abwechslungsreichen Sommer.

„Unsere Ferien waren toll“, erzählt Nadine Deutschmann, die das frisch getaufte Haus seit Juni gemeinsam mit ihrem Mann Jörg leitet. „Zuerst haben wir privat mit unseren beiden Söhnen Urlaub gemacht – ganz in der Nähe, denn wir wollten unsere neue Heimat noch ein bisschen besser kennenlernen.“ Danach ging es mit insgesamt acht Kindern im Alter von sieben bis 13 Jahren – zwei eigenen und sechs Kinderdorfkindern – in den XXL-Urlaub nach Waren an der Müritz. „Dort hatten wir eine riesige Ferienwohnung ganz für uns“, berichtet Nadine Deutschmann. „Es gab ein Zimmer für die Jungs, ein Zimmer für die Mädchen, ein Zimmer für unsere beiden Söhne, ein Zimmer für Jörg und mich und eine schöne große Küche für uns alle.“ Was die Kinder besonders klasse fanden: „Es gab Fernseher in den Kinderzimmern – zuhause haben sie das nicht. Gucken im Bett war im Urlaub dann auch ausnahmsweise mal erlaubt“, sagt die Kinderdorfmutter mit einem Augenzwinkern.

Das Ferienprogramm hatten die Deutschmanns vorab schon ganz genau geplant. Denn: „Mit so vielen Personen spontan irgendwo aufzutauchen und auf genügend freie Plätze zu hoffen, sorgt am Ende nur für Enttäuschungen.“ Unternommen haben die Zehn einiges, zum Beispiel die Kerzenmanufaktur eines ehemaligen Kunden des einstigen Unternehmerpaares besucht. Jörg Deutschmann: „Die Kinder konnten dort eine Menge lernen und auch selbst Kerzen tauchen. So hatten sie gleich schöne Mitbringsel für ihre Familien.“  Außerdem auf dem Programm: Ein Ausflug in den Bärenwald, Spielplatz- und Restaurantbesuche, Lasertag-Action und ein Sprung in den Badesee – auch ohne Badewetter. „Besonders schön war auch unser Tag im Kletterwald“, ergänzt Nadine Deutschmann. „So manches Kind musste hier plötzliche Höhenangst besiegen – und es war schön zu sehen, wie sie Mut bewiesen und es geschafft haben!“

Zurück zuhause ging – nach einem Wochenende zum Durchatmen und Wäschewaschen und Mappen-Packen – dann auch direkt die Schule wieder los. „Am Ferienende aus dem Urlaub zurückkommen, das machen wir definitiv nicht nochmal“, sagen die Deutschmanns lachend. Der Schulstart war für sie besonders deshalb spannend, weil ihre Söhne nach einem halben Jahr des Lernens von zu Hause – bedingt durch Corona und den Umzug von Wittenberg an die Ostsee – erstmals wieder zur Schule gingen: „Sie sind beide super angekommen in ihren neuen Klassen und haben schnell Freunde gefunden. Das hat uns natürlich sehr erleichtert.“

Auch die Kinderdorfkinder hatten einen gelungenen Start ins neue Schuljahr. Und die Kinderdorfeltern – die haben nun alle Hände voll zu tun: „Acht Kinder sechs verschiedener Klassenstufen, die auf vier verschiedene Schulen gehen, da sind wir natürlich gefordert“, so Nadine Deutschmann. Morgens müssen alle pünktlich aus dem Haus. Während die Kinder in der Schule sind, erledigen die Erwachsenen Einkäufe, Termine und die Büroarbeit. „Und dann kommt das erste Kind auch schon wieder nach Hause.“ Nachmittags sind Hilfe bei den Hausaufgaben oder auch ein Fahrservice zum Sportverein gefragt.

Abends sitzen dann alle gemeinsam beim Essen. „Dafür nehmen wir uns bewusst viel Zeit. Denn das ist die einzige Gelegenheit am Tag, zu der wir unter der Woche alle zusammen sind.“ Jede*r kann hier von seinem Tag erzählen. Und dann ist es fast schon wieder Zeit fürs Bett. Schulalltag eben. Nur mit acht Schulkindern.

Übrigens: Im Kinderhaus „Leuchtfeuer“ gibt es aktuell freie Stellen. Zur Verstärkung des Teams sucht das Familienwerk Mecklenburg-Vorpommern neue Mitarbeiter*innen. Erzieher*innen oder Sozialpädagog*innen, die Lust haben, mit Nadine und Jörg Deutschmann zu arbeiten, finden hier mehr Informationen.

Alle Stellenausschreibungen der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke bundesweit finden Sie hier.

Beitrag: Sabrina Banze