Oft halten junge Erwachsene, die im Kinderdorf aufgewachsen sind, auch nach ihrem Auszug noch Kontakt, besuchen ihre früheren Erzieher*innen und treffen Kinder und Jugendliche wieder, mit denen sie zusammengelebt haben. Manchmal engagieren sie sich auch ehrenamtlich im Kinderdorf. So wie Elias, 20 Jahre alt, aus Thüringen.
Elias hatte seine erste Heimerfahrung mit zwei Jahren. Mit zehn kam er schließlich ins Erfurter Kinderdorf. „Das Kinderdorf war mein erstes Zuhause, wo ich mich auch wirklich zuhause gefühlt habe und mich frei entfalten konnte “, sagt Elias, der inzwischen in einer anderen Stadt eine eigene Wohnung und einen Job hat. „Hier konnte ich meine eigenen Interessen erforschen und Hobbys ausprobieren.“
Eine große Leidenschaft hat er auf diese Weise für sich entdeckt: Fußball. Er spielt aktiv im Verein. Und kommt regelmäßig zurück ins Kinderdorf, um hier mit den Kids zu kicken. „Ich trainiere mit den Kindern zum Beispiel für den KiDo-Cup“, erzählt Elias. Früher, als Kinderdorfkind, hat er bei dem Turnier – der sogenannten Meisterschaft der Kinderdörfer – auch selbst mitgespielt. Das damit verbundene Kribbeln in den Füßen ist geblieben, auch wenn er nun seit drei Jahren einen neuen Alltag hat.
Elias möchte etwas zurückgeben: „Ich kann mich ein bisschen in die Lage der Kinder hineinversetzen. Jedes Kind trägt sein eigenes Päckchen mit sich. Und ich bin gerne hier und verbringe Zeit mit ihnen.”
Sabrina Banze, Bundesverband