Zwischen den Kinderdorfhäusern der Familie Höppner aus Strinum in Sachsen-Anhalt und der Familie Bohn aus Wolgast in Mecklenburg-Vorpommern besteht seit mehr als 20 Jahren ein guter Kontakt. Und da Kinderdorfhausleiterinnen sehr kreative „Sparfüchse“ sind, kamen beide Frauen auf die tolle Idee, in den Sommerferienihre Häuser zu tauschen.

Gesagt, getan. Sachen in den Bus gepackt und ab in den Urlaub. An der Ostsee warteten Sonne, Strand und viele sportliche Freizeitaktivitäten auf die Urlauber aus Sachsen-Anhalt. Das Kinderdorfhaus Nordlicht war „nur“ Schlafplatz, denn den Tag verbrachten die Kinder am Meer. So erfüllte sich ein langgehegter Urlaubstraum – endlich nach Herzenslust in der Ostsee baden und Stehpaddeln.
Die Kinder aus Wolgast genossen indessen das Landleben in Strinum und hatten viel Spaß beim Versorgen der fünf Hasen, drei Enten, von Katze Momo und Hausziege Hilde.

Sie fühlten sich wohl im großen, komfortablen „Zuhause auf Zeit“ und unternahmen viele Ausflüge in die Region rund um Zerbst. „Herrlich diese Ruhe, danke!“, beschreibt Kinderdorfhausleiterin Rita Bohn ihren Urlaub mit den Kindern in nur einem Satz. Ein Häusertausch ist nicht nur eine gute Gelegenheit, Urlaub zu machen und die hohen Kosten für eine Unterkunft zu sparen. Es ist auch eine große Vertrauensleistung zwischen zwei Kinderdorffamilien. Denn was des einen ein Ferienhaus ist, ist des anderen das Zuhause für eine geschützte Kindheit. Dass dieses Vertrauen bestand, zeugt von einem guten Miteinander und gegenseitiger Rücksichtnahme. Darauf können beide Kinderdorffamilienstolz sein. „Vielen Dank an die Kinderdorffamilie in Wolgast!“, sagt auch Ute Höppner. Ein Modell, das zum Nachmachen empfohlen werden kann.

Inka Peters, Geschäftsführerin Albert-Schweitzer-Familienwerk Mecklenburg-Vorpommern e. V.

Bilder: Symbolbilder, Pixabay