Melissa bloggt aus Ihrem Leben als Care Leaver

Melissa bloggt aus Ihrem Leben als Care Leaver

Hallo. Ich heiße Melissa und bin 17 Jahre alt. Ich wohne seit 2013 in einer Pflegefamilie, die zum Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Uslar (Niedersachsen) gehört. In den nächsten Monaten werde ich euch an dieser Stelle regelmäßig aus meinem Leben erzählen. Darin ändert sich nämlich in diesem Jahr eine ganze Menge: Im Juni werde ich 18 Jahre alt – und damit neigt sich meine Zeit in der Jugendhilfe langsam dem Ende.

Heute möchte ich mich aber zunächst einmal vorstellen. Und erzählen, wie ich so lebe.

In meiner Familie wohnen zurzeit noch drei weitere Pflegekinder. Ein Mädchen (18) ist älter als ich und die anderen beiden jünger (17 und 16). Außerdem haben meine Pflegeeltern noch drei leibliche Kinder. Sie sind drei, acht und elf Jahre alt. Ich komme mit all meinen Pflegegeschwistern sehr gut zurecht. Wir bezeichnen uns auch alle gegenseitig als Geschwister.

Ich habe außerdem zwei leibliche Brüder. Der eine ist 12, der andere 13 Jahre alt. Sie leben jedoch nicht mit mir zusammen. Einer von ihnen ist ebenfalls in einer Pflegefamilie untergebracht, der andere lebt in einer Wohngruppe. Ich stehe in gutem Kontakt zu meinen beiden Brüdern und habe auch Kontakt zu meiner Herkunftsfamilie.

Bis vor zwei Jahren habe ich eine Gesamtschule in unserer Umgebung besucht und dort auch meinen Realschulabschluss gemacht. Nach meinem Abschluss bin ich an eine Berufsbildende Schule gewechselt und mache jetzt eine Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistentin. Diesen Sommer steht meine Abschlussprüfung an.

In meiner Freizeit bin ich meist voll ausgeplant. Ich spiele Fußball und Streetball. Außerdem mache ich gerne und viel Musik. Ich spiele Querflöte in einem Spielmannszug, spiele Gitarre und singe in einer Band. Außerdem unternehme ich in meiner freien Zeit gerne etwas mit meinen Freunden und meinem Freund.
Daneben engagiere ich mich ehrenamtlich für die Evangelische Jugend. Ich helfe zum Beispiel, Konfi- Freizeiten, Jugendgottesdienste und andere Angebote zu planen und zu gestalten. Dies ist durch Corona leider zurzeit alles nur sehr eingeschränkt möglich.

Im Moment verbringe ich viel Zeit damit, mich auf meinen Abschluss vorzubereiten. Demnächst möchte ich mit meinem Führerschein anfangen.

Soviel erstmal für den Anfang.

Bis bald,
Melissa