Wer steckt hinter den Albert-Schweitzer-Kinderdörfern und Familienwerken? Wer arbeitet dort? Was sind das für Menschen? Unter der Rubrik “Eine/r von uns” erzählen hier in loser Folge Mitarbeitende über ihren (Berufs)Alltag.

Porträt Frau

Cornelia Spellenberg, Bereichsleiterin in Waldenburg

1989 zog Cornelia Spellenberg (58) mit ihrem Mann und drei eigenen Kindern in das Kinderdorf Waldenburg und gründete dort eine Kinderdorffamilie. Neun Kinder nahmen Cornelia und ihr Mann auf und gaben ihnen ein Zuhause, bis sie groß waren. Ihre eigene jüngste Tochter wurde im Kinderdorf geboren. Die gelernte Krankenpflegerin machte eine Ausbildung zur Erzieherin, später folgten pädagogische Weiterbildungen. Dass dies berufsbegleitend möglich war, rechnet Cornelia Spellenberg ihrem Arbeitgeber hoch an. Denn wie in anderen Familien, ist man auch als Kinderdorfmutter eng an einen Tagesplan gebunden. Als die Kinder aus dem Haus waren, wechselte Cornelia Spellenberg in die Bereichsleitung.

Ich bin hier, weil….
hier Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt stehen und ich sie auf ihrem Weg in die Zukunft begleiten kann. Dabei arbeite ich eng mit den MitarbeiterInnen, Eltern und Fachkräften zusammen. Das macht meine Arbeit abwechslungsreich und herausfordern.

Mein Arbeitstag beginnt mit…
einer freundlichen Begrüßung der KollegenInnen, dem kurzen Austausch zu Aktuellem und dem Check meines Terminkalenders und der E-Mails.

… und dann,
kommen geplante Dinge wie Gespräche mit den Teams, Jugendämtern, Eltern oder Jugendlichen. Aber vieles ist ungeplant. Manchmal müssen wir auf Krisen und Notfälle reagieren: Ein Kind ist nicht in der Schule erschienen oder eine Mitarbeiterin ist krank. Meine Arbeit braucht vor allem Flexibilität.

Ich liebe meine Arbeit, weil…
ich sehe, dass die Kinder hier ganz individuell im Blick sind. Jedes Kind bringt seine eigene Geschichte mit und hat im Alltag verschiedene Bezugspunkte. Es ist wirklich wichtig, dass diese Punkte gut miteinander verbunden werden: Herkunftsfamilie und Kinderdorffamilie, Therapeuten, Jugendamt und Vormund. Das erachte ich als wichtige Aufgabe im Interesse des Kindes.

Mein Job ist aber auch…
von Koordination und Zeitmanagement geprägt. Ich kann mich in meiner Arbeit gut weiter entwickeln, und es gibt immer wieder neue Themen und Herausforderungen.

Zuletzt hat mich berührt,…
dass wir ein Kind aus Thailand aufnehmen konnten, und das auf ganz unkonventionelle Weise, denn ein Kennenlernen war vorher nicht möglich.

Wenn mein Arbeitstag zu Ende ist, …
brauche ich Abstand und Ausgleich im Garten und mit Bewegung.

Könnte ich die Welt ändern, würde ich…
mir wünschen, dass die Menschen genauer hinhören und versuchen andere zu verstehen.

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