Heute durfte ich die Geschäftsleitung auf einen dreitägigen Ausflug auf die Nachbarinsel Bohol begleiten. Dort gibt meine Chefin ein Seminar für Seniorinnen und Senioren, wie man gesund alt wird. Sie war sehr interessiert zu hören, wie alte Menschen in Deutschland leben, und wir haben uns sehr intensiv darüber ausgetauscht.

Bohol macht einen luxuriösen Eindruck auf mich, zu dem, was ich bisher gesehen haben. Na, und das Meer und die Landschaft sind natürlich toll. Dort angekommen, haben wir erst mal das Hotel bezogen. Ich teile mir ein Zimmer mit zwei älteren Herren und, oh-ho!, ich kann zum ersten Mal eine richtige Dusche benutzen. Im Hotel gibt es auch einen Pool, da ist aber niemand. Das ist etwas, was ich richtig krass finde: Die Menschen hier sind rundum von Wasser umgeben, aber kaum jemand kann schwimmen. Die Filipinos lernen es nicht, es gibt auch keinen Schwimmunterricht in der Schule. Von meinen Kinderdorfkindern kann nur eines schwimmen und auch bei den 15 Erwachsenen sind nur zwei darunter, die es können. Verrückt, oder?
Und noch etwas ist mir aufgefallen – es gibt hier unglaublich viel Personal, also Leute, die arbeiten. Wenn ich zum Beispiel in einen Laden gehe, sind da ganz viele Mitarbeitende. So kann es passieren, dass ein Kunde von fünf Verkäufern umgeben ist. Oder auch im Taxi, dort gibt es neben dem Fahrer einen Beifahrer. Ich habe mich erkundigt, wieso das so ist. Es gehört zur Politik des Landes: Es soll keine Arbeitslosigkeit geben und so werden die Menschen, wie in der DDR, eben vom Staat beschäftigt.

Hintergrund:
Linus (19) aus München absolviert derzeit ein dreimonatiges Praktikum im Albert-Schweitzer-Kinderdorf auf den Philippinen. Der sportliche und saxophonspielende Borussia-Fan lernt leidenschaftlich gerne neue Leute und Kulturen kennen. Über seine Kindheit sagt er, dass sie glücklich und ohne Entbehrungen gewesen sei. Und das ist auch einer der Gründe, warum er auf die Philippinen gereist ist: „Ich will etwas zurückgeben von meinem privilegiertem Leben.“ Außerdem arbeitet er gerne mit Kindern und kann ihnen helfen. „Eine win-win-Situation“, so Linus. Im Blog berichtet Linus von seinen Erlebnissen und Eindrücken vor Ort: Unkonventionell, offen und erfrischend.

Hast du auch Lust auf ein Praktikum? Dann melde dich unter verband@albert-schweitzer.de</a