Kind mit Küken

Pünktlich zum Beginn des Frühlings wird es aufregend bei Familie Kisser. Vergessen sind die trüben Tage. Jetzt gilt es, die Wunder des Lebens beim Entstehen und Wachsen zu bestaunen.

Unsere Kinder im Alter zwischen drei und zehn Jahren wuchsen bisher mit einem Hund, zwei Katzen und drei Hasen auf. Seitdem sie Wildvögel gefüttert hatten, interessierten sie sich für „Federtiere“. Sie waren sich einig, dass eierlegende Hühner am spannendsten sind. Gemeinsam informierten wir uns: Was brauchen Hühner? Welche Rassen gibt es? So kam unser Projekt „Villa Huhn“ zustande. Die Haustechnik half beim Bau des Stalls und dem Freilaufgehege. So konnten sechs junge Hühner im Herbst letzten Jahres einziehen. Sicher geschützt vorm Fuchs, ausreichend Auslauf im Gehege, ein geräumiger Stall mit Stangen und Platz für die Nester – was kann sich ein Huhn Besseres wünschen?

Voller Stolz sitzen die Kinder im Auslauf, freuen sich, wenn die Hühner sie „begrüßen“ und aus der Hand fressen.

Tiergestützte Pädagogik stärkt die Kinder emotional. Tiere zu erleben, erzeugt einen positiven Gemütszustand, beruhigt und erfreut. Gleichzeitig übernehmen die Kinder Verantwortung, trainieren Zuverlässigkeit, erfassen Arbeitsabläufe. Regelmäßigkeit und Ordentlichkeit werden gelernt. Die Beschäftigung mit den Hühnern bietet auch einen Kontrast zu Medien und fördert den Respekt vor anderen Lebewesen.

Und nun steht ein neues Erlebnis an. Die legefleißigen Hühner sind zum Brüten bereit. Die Kinder wissen, dass es 21 Tage vom Ei zum Küken braucht. Ganz gespannt warten sie auf die Osterzeit, denn dann ist es soweit. Vielleicht kommt ja statt des Osterhasen eine Schar kleiner Küken gehüpft? Und Eiersuchen dürfen wir sowieso das ganze Jahr, auch wenn sie nicht aus Schokolade sind.

Brigitta Kisser, Hausmutter im Albert-Schweitzer-Kinderdorf Waldenburg