Lia Annabelle ist gerade sechs Jahre alt geworden. Statt Spielzeug hatte das Mädchen in diesem Jahr einen ganz besonderen Wunsch von ihren Freund*innen zum Kindergeburtstag: Spenden für das Albert-Schweitzer-Kinderdorf.

Für den Kindergeburtstag ihrer Tochter kaufte Isabel Klyscz vorgedruckte Einladungskarten. „In der letzten Zeile war ein Feld frei“, sagt die Mutter. „Man konnte dort einen Wunsch eintragen. Ich besprach mit Lia, was sie sich von ihren Freund*innen wünschte, aber eine richtige Idee hatte sie nicht.“ Ein Hund wäre schön, fand Lia. Alternativ auch ein Pferd. Doch da machten ihre Eltern nicht mit.

Schließlich fanden sie als Familie eine wunderbare Lösung: „Wir schlugen Lia vor, Geld zu sammeln und dieses an eine gemeinnützige Organisation zu spenden. Lias Papa kannte das Albert-Schweitzer-Kinderdorf und erzählte ihr von der Aufgabe des Vereins. Lia war ganz gerührt von der Vorstellung, dass Kinder nicht bei Mama und Papa zu Hause aufwachsen können. Wir schauten auf der Webseite nach, was die Kinderdorfkinder gerade gebrauchen könnten. Dort stießen wir auf den Schulanfang in diesem Jahr“, erinnert sich Lias Mama. „Da Lia selbst gerade vor ihrer Schuleinführung stand, konnte sie sich mit diesem Thema gut identifizieren. Sie war sofort bereit, sich statt Spielsachen eine zweckgebundene Spende für die Schulanfänger*innen des Kinderdorfes zu wünschen.“

Die Reaktionen der Eltern der fünf Kindergeburtstagsgäste fielen gemischt aus. „Eine Mama fragte mich, was sie denn zu der Spende dazu schenken könnte“, schmunzelt Isabel Klyscz. „Das war aber schnell geklärt und am Ende waren die Eltern von der Idee begeistert. Eine Familie spendete sogar 50 Euro, weil sie die Aktion so toll fand.“

Als zur Geburtstagsfeier mit der Familie Oma und Opa doch ein paar „richtige“ Geschenke mitbrachten, war Lia ganz erstaunt. „Ich dachte, wir spenden dieses Jahr alles?“, fragte sie verwundert. Das Mädchen mit dem großen Herzen hatte tatsächlich keinerlei eigene Geschenke erwartet.

Wir sind beeindruckt von der Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft der kleinen Lia Annabelle und möchten uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken!

Maria Grahl, Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Sachsen

Fotos: privat