Weniger Stress, mehr gemeinsame Zeit: Darauf freuen sich Nadine und Jörg Deutschmann jetzt besonders. Denn mit insgesamt neun Kindern, einem Hund sowie vier Kolleg*innen im Haus ist immer einiges los.

Die bundesweiten Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie bedeuten für die Kinderdorffamilie vor allem eines: weniger Termine. „Darüber freue ich mich“, sagt Kinderdorfmutter Nadine Deutschmann. Denn normalerweise muss im Kinderdorfhaus immer irgendjemand irgendwohin. „Das eine Kind muss zum Kieferorthopäden, das nächste zum Augenarzt. Eines braucht neue Schuhe, dem anderen passt seine Unterwäsche nicht mehr und das Dritte ist aus seiner Winterjacke rausgewachsen. Und wenn eines der Kinder zu seinem Hobby gebracht werden muss, muss garantiert eines der anderen auch schon wieder abgeholt werden“, zählt Nadine Deutschmann lachend auf.

Nun können Kinder wie Erwachsene also erst einmal durchatmen. „Ein wenig traurig waren die Kinder schon, dass sie jetzt vier Wochen lang nicht zum Sport können“, erzählt die Kinderdorfmutter. „Aber sie verstehen, warum das so ist.“ Und natürlich ist im Haus „Leuchtfeuer“ dennoch genug los, so dass keine Langeweile aufkommt. Mit Verkleidung und Schminke, Grusel-Essen und einem (kinderfreundlichen) Grusel-Film hat die Kinderdorffamilie zum Beispiel gerade Halloween gefeiert.

Das gemeinsame Projekt für den November: Der Sportraum im Haus soll fertig gemacht werden. „Dann können die Kinder auch wetterunabhängig toben.“ Ein Boxsack hängt bereits, eine Tischtennisplatte hat die Kinderdorffamilie kürzlich geschenkt bekommen. So lassen sich auch triste Herbsttage zuhause gut verbringen. Und der gemeinsame Arbeitseinsatz stärkt das Wir-Gefühl.

Das Team um Jörg und Nadine Deutschmann wächst täglich besser zusammen. „Unsere neuen Kolleg*innen sind toll“, sagt Nadine Deutschmann, die aktuell viel Zeit und Energie in die Einarbeitung und die regelmäßigen Teamberatungen investiert, damit alle gut ankommen im gemeinsamen Kinderdorfalltag, bei dem sich nun erstmal fast alles Zuhause abspielt.

Immerhin: Ihre Schulfreund*innen können die Kinder auch in den kommenden Wochen sehen, denn Schulen und Kitas bleiben – anders als im Frühjahr – geöffnet. Einerseits ist das eine große Erleichterung, andererseits natürlich ein (bei neun Kindern entsprechend erhöhtes) Risiko: „Immerhin gehen alle Kinder in unterschiedliche Klassen, teils auf unterschiedliche Schulen. Wir hoffen, dass alle gesund bleiben!“

Einen großen Vorteil hat die Kinderdorffamilie in jedem Fall: Bei einem Quarantänefall in der Schule hat sie im Gegensatz zu anderen Familien kein Betreuungsproblem – oder wahlweise einen Verdienstausfall zu überbrücken.

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Beitrag: Sabrina Banze