Spendenprojekt Michel

Viele Kinder kommen mit schweren geistigen und körperlichen Einschränkungen in unsere Kinderdörfer. Häufig hat in den ersten Lebensjahren keine adäquate Behandlung oder Therapie stattgefunden – entsprechend groß ist der Betreuungs- und Versorgungsaufwand betroffener Mädchen und Jungen. Die Pflegesätze decken oftmals nur einen Teil der erforderlichen Maßnahmen ab. Um die Kinder umfänglich in ihrer Entwicklung zu fördern, sind wir dringend auf Spenden angewiesen.

Michel* kam vor drei Jahren taub zur Welt. Seine leibliche Mutter konnte ihm nicht die Aufmerksamkeit schenken, die ein Kind mit einer solchen Beeinträchtigung benötigt. Im November 2020 kam er deshalb ins Kinderdorf Uslar, wo er ein liebevolles, kindgerechtes Zuhause gefunden hat. Michel ist ein Sonnenschein und erobert mit seinem Charme jedes Herz. Doch er ist auch ein Energiebündel. Wenn er wild herumtobt, überschreitet er wie fast jedes Kind auch Grenzen. Ein heißer Herd oder ein vorbeifahrendes Auto werden schnell zur Gefahr. Da er verbale Warnungen nicht wahrnehmen kann, braucht er intensive Aufsicht.

Seine Hauseltern haben alles dafür unternommen, dass sich Michels Hörvermögen verbessert. Dank einer Cochlea-Implantat-Operation kann er jetzt verzögert hören, jedoch Worte bei einer Vielzahl von Geräuschen nicht herausfiltern. Traurige Gewissheit ist, dass er nie richtig hören wird.

Trotz größter Bemühungen verpasst er durch seine Einschränkung viel, das ihm hilft, sich in der Welt zu orientieren. Wie jedes Kind hat Michel viele Fragen und sucht Antworten, doch oft bleibt er dabei unverstanden.

Um Michel in seiner Entwicklung besser unterstützen zu können, möchte die Kinderdorffamilie die Gebärdensprache erlernen. Sie wäre Michels Chance, aktiv am Familienalltag teilzuhaben und seine Umwelt besser verstehen zu lernen. Sie würde den Grundstein für eine erfolgreiche Schullaufbahn legen und ihm so den Weg in eine selbstbestimmte Zukunft ebnen. Für das Erlernen der Gebärdensprache wird die Familie etwa zwei Jahre brauchen. Die Kosten liegen bei 8.000 Euro jährlich – das ist viel Geld. Auch die Behörden bemühen sich um Unterstützung, doch die anteilige Kostenübernahme wird seit Monaten geprüft.

In dieser wichtigen Entwicklungsphase soll Michel keine Zeit mehr verlieren. Wir möchten handeln! Helfen Sie uns dabei, Michel und vielen anderen Kindern einen sicheren und selbstbewussten Start in ihr Leben zu ermöglichen. Jeder Betrag, seien es 15, 25 oder 50 Euro, öffnet Kindern wie Michel die Tür in eine gute Zukunft. Herzlichen Dank!

*Name zum Schutz des Kindes geändert

Foto: Konstantin Börner