Bilder: Bundesverband Berlin (Margitta Behnke, Heiner Koch) mit Martiniana Mercado, Vorstände, Impressionen aus dem Kinderdorf

Der Bundesverband der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke besuchte im März das Kinderdorf „Children‘s Haven“ (Kinderoase) auf den Philippinen. Margitta Behnke, Geschäftsführerin Bundesverband, berichtet über die Reise.

Was war der Anlass Ihres Besuches?
Wir wollten prüfen, wie unsere Gelder im Kinderdorf eingesetzt werden. Jedes Jahr überweisen wir mehrere zehntausend Euro für den Unterhalt der Einrichtung. Nur mit unserer Hilfe kann das Kinderdorf überhaupt bestehen. Außerdem haben wir der Gründerin und Leiterin Martiniana Mercado den Albert-Schweitzer-Preis überreicht, den sie 2018 verliehen bekommen hat.

Wofür hat sie den bekommen?
Frau Mercado führt seit 21 Jahren mit viel Herzblut das Kinderdorf und nur ihr ist es zu verdanken, dass es das überhaupt gibt. Sie beschafft die Gelder vor Ort, ist gut vernetzt, eine sehr anerkannte Pädagogin und macht zusätzlich noch viele Angebote für die lokale ambulante Familienhilfe.

Was hat sich seit Ihrem letzten Besuch vor sechs Jahren im Kinderdorf geändert?
Sehr viel! Es wurde ein neues Gebäude gebaut, in dem jetzt Küche, Essenssaal, Büros und Aufenthaltsraum untergebracht sind. Vorher war das in den Wohnhäusern integriert. So haben die Kinder jetzt mehr Platz. Das Dorf hat Farbe bekommen, denn Gebäude und Räume wurden gestrichen und renoviert. Es sind neu Kompostanlagen entstanden, auf denen die Küchenabfälle sinnvoll verarbeitet werden und es wurden Gemüsebeete angelegt.

Welche Aufgaben stehen in nächster Zeit an?
Wir wissen, dass in unmittelbarer Nähe zum Kinderdorf eine vierspurige Autobrücke gebaut werden soll. Am Anfang hieß es, dass die direkt durch das Kinderdorf führt und dafür sogar eines unserer Häuser abgerissen werden müsste. Wir haben unseren Besuch genutzt, um mit der Baufirma über Entlastungen für unser Kinderdorf zu sprechen.

Zeichnen sich Lösungen ab?
Die Baufirma ist uns so weit entgegen gekommen, dass sie Schallschutzwände plant und die Brücke leicht verlegt haben. Aber es ist immer noch ein großes Problem, weil die Brücke einen Meter hinter unserer Grundstücksgrenze vorbeiführt. Wir müssen überlegen, ob wir den Schmutz und Lärm unseren Kindern zumuten können.

Gäbe es eine Alternative?
Eine Alternative wäre, ein anderes Grundstück zu kaufen und neu zu bauen.

Wie stehen die Chancen dafür?
Die Gelder dafür fehlen. Wir haben zu verschiedenen Stiftungen und Organisationen in Deutschland Kontakt aufgenommen und werden das weiter verfolgen.

Das Interview führte Ulrike Seifart, Referentin Öffentlichkeitsarbeit, Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke

Ende letzten Jahres absolvierte der neunzehnjährige Linus aus München ein Praktikum in unserem Kinderdorf auf den Philippinen und bloggte darüber: Zum Blog