Dresden. Malen, Tanzen, Theater spielen: In den Albert-Schweitzer-Kinderdörfern können Erzieher ihre Hobbies in die Arbeit einfließen lassen. Zwei Pferdeliebhaberinnen ist es zu verdanken, dass im sächsischen Kinderdorf Steinbach sogar Ponys das Leben der Kinder und Erzieher bereichern.

„Resi ist mein Lieblingspferd, sie hat so eine schöne, lange Mähne, die kann man gut flechten“, erzählt die elfjährige Annabelle und streichelt der Haflinger-Stute über den Hals.„Anhand der Pferde können Kinder eine Menge lernen“, erklärt Kathrin Sanderhoff, der die Ponys im Kinderdorf hauptsächlich
zu verdanken sind. Um ihre Erfahrungen als Erzieherin und Hobbyreiterin professionell zu verbinden, hat sie sich zur Reittherapeutin weitergebildet. Bei der Reittherapie steht nicht das Reiten, sondern die Beziehung zum Pferd im Vordergrund. „Pferde kann man putzen, streicheln, reiten, spazieren führen, lieben. Man bewundert sie und bringt ihnen Respekt entgegen. Für sie überwinden Kinder ihre Angst, übernehmen Verantwortung und ungeliebte Arbeiten, treten mit anderen Menschen in Kontakt und lernen sich einzufühlen“, fasst Kathrin Sanderhoff die vielen Lernfelder der Reittherapie zusammen. Für die Kinderdorfmutter ist es besonders spannend, bei der Begegnung mit dem Pferd neue Seiten an ihren Schützlingen zu entdecken: „Auf einmal ist so ein kleiner Gernegroß gar nicht mehr so mutig oder umgekehrt ein zartes, schüchternes Kind setzt sich selbstbewusst dem Pferd gegenüber durch.“

Kindergarten Mittelalter

Durch den Kontakt mit Pferden überwinden Kinder ihre Angst, übernehmen Verantwortung und ungeliebte Arbeiten, treten mit anderen Menschen in Kontakt und lernen sich einzufühlen.


Wenn ein Kind Probleme hat, sich den Geschwistern gegenüber durchzusetzen, erinnert die Pädagogin daran,wie gut es ihm mit dem Pferd gelungen ist. Diese Verknüpfung zum Alltag gelingt nur, wenn Erziehung und Reittherapie in einer Hand liegen.