• Kinder im Halbkreis diskutieren

Fotos: Kinder- und Jugendkonferenz im Albert-Schweitzer-Kinderdorf Waldenburg und erstellte Grafiken zu den Kinderrechten.

Zum Weltkindertag am 20. September machen die Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke auf die Kinderrechte und die fehlende Anzahl an Unterbringungen für gefährdete Kinder in Deutschland aufmerksam.

Der Artikel 19 der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen soll Kinder und Jugendliche vor Gewalt, Misshandlung und Vernachlässigung schützen. Dem Grundsatz folgend haben die deutschen Jugendämter im Jahr 2017 gemäß statistischem Bundesamt für 61.400 Kinder und Jugendliche Inobhutnahmen angeordnet. In 17 Prozent der Fälle hatten die Kinder und Jugendlichen selbst Hilfe beim Jugendamt gesucht. Aufgrund einer akuter Krisen- oder Gefahrensituation mussten die Heranwachsenden fremd untergebracht brachten. „Jeder Fall ist ein Fall zu viel“, sagt Margitta Behnke vom Bundesverband Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke. Die Organisation arbeitet eng mit den Jugendämtern zusammen und nimmt bundesweit gefährdete Kinder und Jugendliche auf. Die Nachfrage ist weitaus größer als die vorhandenen Plätze.

„Jedes Jahr müssen wir Hunderte Anfragen ablehnen, weil wir nicht genügend Plätze haben“, so Behnke. Die Entwicklung ist besorgniserregend. Der Verband schätzt, dass den Kinderdörfern und Familienwerken in den nächsten Jahren rund 300 pädagogische Fachkräfte fehlen werden.

Kinderrechte in der Praxis

Die Umsetzung der Kinderrechte ist in allen Einrichtungen fest verankert. Mit dem Recht auf Beteiligung und Mitbestimmung werden die Kinder dabei stark einbezogen. So besteht in Baden-Württemberg eine Kinder- und Jugendkonferenz, in Sachsen können sich die Jungen und Mädchen bei Problemen an Ombudsfrauen wenden und Berlin hat für seine Schützlinge eine eigene [download-attachment id=“12393″ title=“Kinderrechte-Broschüre“] herausgebracht. „Wir möchten die Kinder zu selbstbewussten, selbstbestimmenden Menschen erziehen. Viele, die zu uns kommen, wissen gar nicht, dass sie überhaupt Rechte haben“, erklärt Margitta Behnke.