Seit vier Jahren sind Nadine und Jörg Deutschmann Hauseltern im Kinderdorfhaus Leuchtfeuer in Wolgast: Sie ist die Hausleiterin, er Teil des pädagogischen Teams. Jetzt tauschen die beiden die Rollen, denn Nadine Deutschmann studiert nebenberuflich Soziale Arbeit und braucht mehr Zeit für ihr Studium.
Für Prüfungen lernen und Hausarbeiten schreiben, für fünf aufgenommene und zwei leibliche Kinder sowie ihr Team da sein und zwischendurch die gesamte Organisation stemmen – die Tage der 38-Jährigen waren in den letzten Monaten rappelvoll. „Das Pensum ist schon enorm hoch“, sagt sie. „Ich habe als Hausleitung ja nicht einfach Freizeit, wenn die Kinder etwa vormittags in der Schule sind. Ich muss Dienstpläne schreiben, Budgets planen und die Abrechnung machen, Eltern- und Schulgespräche führen, Kinder zu Facharztterminen begleiten…“
Während ihr die die vielen zeitgleichen Anforderungen langsam zu viel wurden, wünschte ihr Mann sich neue Herausforderungen. „Jetzt gebe ich einen großen Teil der Verantwortung an ihn ab – und für uns beide ist es genau der richtige Zeitpunkt“, sagt Nadine Deutschmann, die froh darüber ist, mit dem Familienwerk Mecklenburg-Vorpommern einen Arbeitgeber zu haben, der offen für sich ändernde Bedürfnisse seiner Mitarbeitenden und flexible Lösungsideen ist. Jörg Deutschmann sieht es genauso. Der 41-Jährige freut sich darauf, neue Aufgaben in Angriff zu nehmen.
Die Kinder waren zunächst ein wenig irritiert, als Nadine und Jörg Deutschmann ihnen von dem Rollentausch erzählten. „Für sie waren wir bisher einfach die Hauseltern – und nicht einer von uns Chef oder Chefin. Dass das Kinderdorfhaus für uns nicht nur unser Zuhause, sondern eben auch unsere Arbeitsstelle ist, wo jemand den Hut aufhaben muss, war ihnen gar nicht so wirklich bewusst.“ Und das ist schließlich ein tolles Zeichen dafür, dass die Atmosphäre im Kinderdorfhaus genau so ist, wie sie sein soll.
Für das pädagogische Team im Leuchtfeuer sucht das Familienwerk Mecklenburg-Vorpommern übrigens Verstärkung. Alle Informationen dazu finden Interessierte hier.
Sabrina Banze, Bundesverband
Foto: Konstantin Börner