Weil wollte soziale Einrichtungen kennenlernen und mehr über Lösungen und Hilfestellungen für Menschen in Südniedersachsen und speziell in Holzminden erfahren. Eine ganze Menge davon hat das Albert-Schweitzer-Familienwerk zu bieten. Vorstandsmitglied Edda Contenius hat das Familienwerk mit seinen elf Standorten in Niederachsen und rund 900 Mitarbeitern vorgestellt. Die ärztliche Leiterin der Klinik, Dr. med. Ursula Kreis-Bierich, erläuterte die besondere lösungsorientierte Arbeitsweise des Hauses. Die systemische Familientherapie ist ein besonders Markenzeichen der Klinik. Das wurde Stephan Weil und Sabine Tippelt im Gespräch mit der Führungsmannschaft Peter Krome, Katrin Kumlehn-Böke, Michael Lotze und Susanne Schwarz deutlich.

Zwei Wünsche konnten die Klinikmitarbeiter den Landespolitikern mit auf den Weg geben: Zum einen muss die Infrastruktur in Südniedersachsen ausgebaut oder zumindest erhalten werden, damit auch weiterhin Fachleute den Weg nach Holzminden finden. Und das Psychiatrie-Entgeltsystem, das 2017 eingeführt werden soll, muss schon jetzt überdacht werden. Die Dokumentationspflichten haben schon heute überhand genommen. Mit dem neuen Entgeltsystem wird gleichzeitig die Behandlungsdauer verkürzt und es steht weniger Zeit für die jungen Patienten zur Verfügung. Weil kennt die Dokumentationsflut aus allen Einrichtungen der Pflege, die er besucht hat – ihm begegne das Phänomen häufiger.

Auf Weils Frage wie sich die Klinik eine familienorientierte Politik vorstellt, wünscht sich Bereichsleiter der Institutsambulanz Peter Krome die Möglichkeit der aufsuchenden Hilfen im Familienumfeld auch für das Gesundheitssystem. In der Jugendhilfe funktioniert das bereits erfolgreich; nicht aber im klinischen Bereich.

Bildunterschrift: Großes Medieninteresse: Im Beisein von einigen Medienvertretern informieren sich die Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt (links) und der SPD Spitzenkandidat Stephan Weil (mitte) mit Edda Contenius über die Klinik in Holzminden und das Albert-Schweitzer-Familienwerk

Hintergrund:

Das Albert-Schweitzer-Therapeutikum ist eine Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. 21 Kinder und Jugendliche können stationär behandelt werden. Eine große Institutsambulanz ist angeschlossen. Rund 70 medizinische und therapeutische Fachkräfte behandeln das gesamte Spektrum kinder- und jugendpsychiatrischer Auffälligkeiten. Zur Einschätzung und Stärkung sozialen Lernens können Kinder und Jugendliche während des stationären Aufenthaltes klinikintern beschult werden.

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