Gastredner waren Cornelia Rundt (Niedersächsische Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Migration), Stefan Schostok, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Christian Boenisch (Vorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen e.V) und Konstanze Schiedeck Vorstandsmitglied im Deutschen Albert-Schweitzer-Zentrum.

Die Ministerin dankte dem gemeinnützigen Verein für die gute Zusammenarbeit. "In vielen Bereichen denken wir in die gleiche Richtung", sagte Rundt und bescheinigte den 900 Mitarbeitenden in ganz Niedersachsen eine sehr gute Arbeit.

Sie bedauerte die deutliche Unterfinanzierung in der Pflege. Der Personalschlüssel sei gesetzlich vorgeschrieben und könne nach ihrer Auffassung gar nicht refinanziert werden. Zudem kritisierte sie, dass Menschen, die mit Maschinen arbeiten deutlich mehr verdienen als Menschen, die mit Menschen arbeiten. Mit großer Freude hat das Familienwerk die Vorhaben zur gesetzlichen Schulgeldfreiheit für angehende Altenpfleger und die Altenpflegeumlage zur Kenntnis genommen. "Noch größer wäre die Freude, wenn alle Pflegeberufe in diesen Genuss kommen würden", fügt Geschäftsführer Kupper hinzu.

Herzlich willkommen hieß Hannovers neuer Bürgermeister das Familienwerk in seinen noch relativ neuen Räumen in Hannover. An der Stelle der Goseriede, an dem das Bürogebäude mit der Adresse des Albert-Schweitzer-Familienwerk steht, war früher ein Stift. Schnell fand Schostok Parallelen zum Wirken von Albert Schweitzer.

Solide Zahlen und vernünftige Planungen bescheinigte der Wirtschaftsprüfer Martin Zabel (Göttingen) dem Vorstand mit Frau Edda Contenius (Holzminden)sowie Dr. med. Omar Mahjoub, Dr. med. Matthias Wilkening und Wilfried Lorenz (alle Hannover) und der Geschäftsführung des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.

Alle Standorte von der Elbe bis in die südliche Spitze Niedersachsens liegen im ländlichen Raum, größtenteils in strukturschwachen Regionen. Priorität in den Planungen hat daher die Stärkung der bestehenden Einrichtungen. 2014 sind Investitionsschwerpunkte in Hermannsburg und Uslar mit 2 Millionen beziehungsweise 1,1 Millionen Euro geplant.

Ausführlich berichteten die Einrichtungsleiterinnen und Einrichtungsleiter über Projekte, Chancen und Risiken; aber auch über ganz normale Herausforderungen des All-tags. Kupper ist zuversichtlich, dass die strategische Weiterentwicklung mit Innovationen und neuen Projekten auch im Jahr 2014 wieder ein Stück vorankommt. Ein zentrales Thema ist der Fachkräftemangel, der große Schwierigkeiten bereitet. Durch das Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz (PNG) wird die Situation in den beiden Altenhilfeeinrichtungen verschärft, berichten die Experten aus Bleckede und Uslar. Ein weiteres wichtiges Stichwort ist die Inklusion, die im Albert-Schweitzer-Familienwerk teilweise nicht nur umgesetzt, sondern mit konkreten Projekten gelebt wird. Aber auch hier entdeckt der Verein weiteres Potential.

Blumen und Glückwünsche

Großes Einvernehmen dokumentierte die Mitgliederversammlung bei den Wahlen: Karl-Heinz Hoppe, Ludger Bisping, Jens Böther, Lutz Röding (alle Bleckede), Prof. Dr. Georg Klaus, Gesine Meißner (beide Hannover), Dorothea Müller (Uslar) und Tom Wedrins (Göttingen) wurden für weitere fünf Jahre als Kuratoriumsmitglied bestätigt. Brigitte Behn, Sabine Rudnick (beide Hermannsburg) Dr. Rainer Brase (Hannover), Angela Schürzeberg (Landrätin Holzminden) und Inken Weiseth (Bleckede) sind neue Kuratoren des Vereins. Karl-Heinz Driehorst (Uslar) und Ludger Bisping (Bleckede) wurden einstimmig zum stellvertretenden Vorsitzenden des Kuratoriums gewählt.

Die langjährigen Kuratoren Dr. Hans-Jürgen Schmidt-Wilke (Hannover) und Klaus-Volker Kempa (Holzminden) scheiden aus und werden zu einem späteren Zeitpunkt verabschiedet. Glückwünsche und Blumen gab es für die Europaabgeordnete Gesine Meißner und das frisch gebackene Mitglied des Bundestages Wilfried Lorenz, der seit Jahren im Vorstand des Vereins mitwirkt.

Bild:

Sozialministerin Cornelia Rundt (3. von links), Hannovers Bürgermeister Stefan Schostok (4. von links) und DPWV-Vorsitzender Christian Boenisch (2. von rechts) überzeugten sich von der Kreativität und Leistungsfähigkeit des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. Den gemeinnützigen Verein repräsentieren (von links) Geschäftsführer Martin Kupper und vom Vorstand Dr. med. Matthias Wilkening, MdB Wilfried Lorenz, Edda Contenius, Dr. med. Omar Mahjoub und der Kuratoriumsvorsitzende Lutz Röding.

Hintergrund I

Der Name ist Konzept: In elf niedersächsischen Städten und Gemeinden wurden regionale Dienstleistungszentren für Menschen geschaffen. Der gemeinnützige Verein bietet individuelle Hilfen für Kinder und Jugendliche, alte, kranke und behinderte Menschen. Viele Menschen vertrauen in den einzelnen Einrichtungsteilen auf die familienähnlichen Strukturen; ein großes Gemeinschaftswerk für hilfebedürftige Menschen:

Hintergrund II Wir in Uslar und Südniedersachsen

Standorte sind Alt Garge, Bad Gandersheim, Bleckede, Celle, Göttingen, Hannover, Hermannsburg, Holzminden, Lüneburg, Northeim und Uslar (gleichzeitig der Vereinssitz).

Das Kinderdorf

• Kinderdorffamilien, Familienerziehung, Heilpädagogische Wohngruppe, Wohngemeinschaften für Jugendliche und junge Erwachsene, integrativer Kindergarten, Berufsförderzentrum und Jugendcamp.

Das Albert-Schweitzer-Therapeutikum

Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psycho-therapie in Holzminden

Das Seniorenzentrum Uslar

mit dem Ambulanten Pflegedienst, dem Betreuten Wohnen und den Stationären Wohnbereichen

Hilfe für Menschen

mit Betreuungsvereinen und Ambulanten Hilfen für die Landkreise Northeim und Göttingen, tano – Tagesstätte Northeim und Albert-Schweitzer-Reha-Zentrum Bad Gandersheim

Die Berufsbildenden Schulen

Qualifizierte Ausbildungen in den Bereichen Pflegeassis-tenz, Heilerziehungspflege und Altenpflege beginnen all-jährlich nach den Sommerferien.

Inklusive Praktikanten, FSJler und Azubis sind davon allein in den Uslarer Einrichtungen 286 Menschen beschäftigt.

Jörg Grabowsky
E-Mail: grabowsky@familienwerk.de; Internet: www.familienwerk.de