Der Bundesverband der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke hat einen neuen Geschäftsführer: Dr. Albrecht Matthaei löst Margitta Behnke ab, die sich in den verdienten Ruhestand verabschiedet.

Dr. Albrecht Matthaei übernimmt ab sofort die Geschäfte des Bundesverbandes. Der 45-Jährige zieht mit seiner Familie dafür von München nach Berlin. „Ich freue mich sehr, nun Teil der großen Albert-Schweitzer-Kinderdorffamilie zu sein“, sagt Matthaei, der verheiratet und Vater einer neunjährigen Tochter ist.

Vor der Geburt seiner Tochter hat er beruflich etwas ganz anderes gemacht: „Als Archäologe beschäftigte ich mich in meinen ersten Berufsjahren vor allem mit der Vergangenheit“, verrät er. Doch wuchs in ihm der Wunsch, sich Themen unserer Zeit zuzuwenden – und sich für Kinder und Familien einzusetzen. Vor seinem Wechsel zum Bundesverband leitete er sechs Jahre lang eine Stiftung für schwerkranke Kinder in München.

Als neuer Geschäftsführer des Bundesverbandes der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke hat er sich ein wichtiges Ziel auf die Fahne geschrieben: „Wir müssen dringend weitere Plätze schaffen, um noch mehr Kindern in Not zu helfen. Jedes Kind soll die Chance haben, gesund und geborgen groß zu werden. Die Situation der Kinderdörfer ist durch die aktuelle Weltlage schwieriger denn je. Doch gemeinsam wird es uns gelingen, diesen Herausforderungen zu begegnen.“

Die nötige Zuversicht und den Mut dafür spendet dem neuen Geschäftsführer übrigens kein Geringerer als Albert Schweitzer höchstpersönlich: „Ich begegnete ihm erstmals als Jugendlicher, als ich sein Buch über die Arbeit in Lambarene las. Seither haben mich seine Texte und humanistische Weltsicht auf vielen Wegen begleitet. Ich bin dankbar, in seinem Namen arbeiten zu dürfen“, sagt Matthaei.

Dankbar ist nach 22 Jahren im Bundesverband auch Matthaeis Vorgängerin Margitta Behnke: „Ich empfinde es als großes Glück, dass ich über zwei Jahrzehnte Kindern zur Seite stehen durfte, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens geboren wurden“, betont die scheidende Geschäftsführerin zum Abschied.

An ihren allerersten Besuch bei einer Kinderdorffamilie erinnert sie sich noch gut: „Die Kinderdorfeltern hatten gerade ein Geschwisterpaar in ihre Obhut genommen, das in seinem elterlichen Zuhause schwer vernachlässigt worden war. Beide Kinder waren ängstlich, das vierjährige Mädchen konnte noch nicht sprechen … Ich war tief berührt von der Offenherzigkeit und Gastfreundschaft, mit der ich damals von der Familie in ihrem Haus begrüßt wurde. Ich erinnere mich, wie behutsam und liebevoll die Kinderdorfeltern auf die Neuankömmlinge eingingen. Beeindruckend! Man konnte spüren, wie die Mädchen ihre Scheu verloren, weil sie merkten, dass sie in dieser Familie willkommen sind. Zwei Jahre später waren die beiden Kinder erfolgreich eingeschult und stehen heute fest im Leben“, erzählt Behnke. „Ich habe große Hochachtung vor allen Mitwirkenden, die Tag und Nacht mit all ihrer liebevollen Fürsorge und Professionalität das Leben vieler hundert Kinderdorfschützlinge zum Guten wenden. Und ich empfinde große Dankbarkeit gegenüber unseren treuen Förder*innen, die mit ihren Spenden in all den Jahren meiner Tätigkeit dabei geholfen haben, seelisch verletzten Kindern eine selbstbestimmte und stabile Zukunft zu ermöglichen.“

Behnkes Wunsch für die Zukunft: „Dass Sie weiterhin fest an unserer Seite stehen, damit die Arbeit in den Kinderdörfern so erfolgreich weitergehen kann!“

Die Mitarbeitenden des Bundesverbandes und seiner Mitgliedsvereine wünschen Margitta Behnke von Herzen alles Gute. Und freuen sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Geschäftsführer Dr. Albrecht Matthaei.

Sabrina Banze, Bundesverband