Berlin. Vor dem Equal Pay Day am 18. März hat die Antidiskriminierungsstelle des Bundes mehrere Unternehmen für ihr Engagement für Lohngerechtigkeit und Gleichbehandlung der Geschlechter gewürdigt. Zertifiziert wurde auch das Albert-Schweitzer-Familienwerk Mecklenburg-Vorpommern, das mit dem Ziel angetreten war, mehr Entgeltgleichheit in den unterschiedlichen Landkreisen zu schaffen und dadurch einen transparent und fair bezahlten Arbeitsplatz zu bieten.

„Leider haben sich verschiedene Ungleichheiten strukturell eingeschlichen. Viele Ungleichheiten sind historisch gewachsen, sie lassen sich aufspüren und beheben“, so Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, bei der Zertifikatsverleihung in Berlin. Das Gesetz sei wegweisend, aber an vielen Stellen zu schwach. „Es beinhaltet nur eine unverbindliche Aufforderung zur Prüfung, aber keine Prüfinstrumente“, so Lüders.

Das ist beim Projekt „Gleicher Lohn – Prüfung der Entgeltgleichheit mit eg-check.de“, das das Albert-Schweitzer- Familienwerk Mecklenburg-Vorpommern seit März 2017, begleitet durch das Institut für Sozialforschung und berufliche Weiterbildung (ISBW) durchführt, anders. In der Analyse konnten spürbare Unterschiede in den Entgelten der unterschiedlichen Landkreise bei gleicher Tätigkeit festgestellt werden. Diese seien hauptsächlich in unterschiedlichen Entgeltverhandlungen mit den Jugendämtern der einzelnen Landkreise begründet. Ziel ist nun, durch die Prüfung Argumentationshilfen für die Verhandlungen mit den Jugendämtern zu erarbeiten.

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Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes Albert-Schweitzer-Familienwerk Mecklenburg-Vorpommern wurde für sein Engagement für Lohngerechtigkeit und Gleichbehandlung der Geschlechter gewürdigt. Foto: Phil Dera


„Wir wollen eine einheitliche Linie festlegen und auf dieser Grundlage eine Vergütungsordnung erarbeiten“, so Anika Hauschild, Assistenz der Geschäftsführung des Familienwerks Mecklenburg-Vorpommern.„Das größte Kapital des Albert-Schweitzer-Familienwerks sind seine Mitarbeiter, daher pflegen wir einen sehr wertschätzenden Umgang mit ihnen und möchten auch das Lohniveau so fair wie möglich gestalten“, so Hauschild. Die Ergebnisse des Projekts seien sehr hilfreich als Argumentationsgrundlage für zukünftige Entgeltverhandlungen.