Das Hauselternpaar Krause hat in 25 Jahren im Kinderdorf Erfurt zahlreiche Kinder ins Leben begleitet. Nun ist es Zeit, Abschied zu nehmen. Mit dem Renteneintritt beginnt für die Eheleute Krause ein neuer Lebensabschnitt, für den wir ihnen von Herzen alles Gute wünschen.

Das letzte ihrer 25 Jahre als Kinderdorfeltern wird Uschi und Andreas Krause aufgrund der Corona-Pandemie noch lange im Gedächtnis bleiben. Aber keine einzige Krise brachte die beiden aus der Ruhe. Hingebungsvoll kümmerte sich das Ehepaar um die ihm anvertrauten Schützlinge im Mittelhof. Alle Kinder anzunehmen wie sie sind, mit ihnen gemeinsam nach individuellen Lösungen zu suchen und ihnen Liebe und Geborgenheit zu geben, das waren die Leitlinien der beiden.

Ein wesentlicher Bestandteil seiner Fürsorge war für Hausvater Andreas die Pflege zahlreicher Pflanzen im eigenen Garten: „Den Kindern vorzuleben, dass man auch im kleinen Rahmen der Natur Gutes tun kann, war mir immer wichtig.“ Die Ernte der Beete und aus dem Gewächshaus nutzte die Kinderdorffamilie für leckere Gerichte, gleichzeitig waren die Pflanzen Lebensraum für Insekten. Alles, was beim Kochen nicht verarbeitet werden konnte, landete auf dem Kompost im Garten der Kinderdorffamilie. „So wichtig, wie es beim Thema Homeschooling ist, mit der Zeit zu gehen und neue Medien in den Alltag der Kinderdorffamilie zu integrieren, so bedeutend ist es auch, den Kindern Ursprüngliches im Alltag zu vermitteln“, sagte Hausmutter Uschi. Die Beete und das Gewächshaus bildeten das Herzstück ihres Gartens. Und hier wird mit den Kindern natürlich auch in Zukunft gepflanzt und geerntet – auch nach dem Auszug von Uschi und Andreas Krause.

Obgleich der Weggang des Hauselternpaares ein trauriger Moment in der Geschichte des Erfurter Kinderdorfes sein wird, so schön ist es zu wissen, dass der wertschätzende Umgang mit der Natur durch die sieben Kinder und die pädagogischen Fachkräfte auch zukünftig eine tragende Rolle spielen wird.

Christin Schönfuß, Kinderdorf Erfurt

Foto: Konstantin Börner