Eigentlich hatte sich Vanessa Schmidt „nur“ für einen Bundesfreiwilligendienst beim Albert-Schweitzer-Familienwerk Mecklenburg-Vorpommern beworben. Sofort erkannte der Verein jedoch das Potenzial der jungen Frau. Nun macht die 20-Jährige ein Duales Studium der Sozialen Arbeit: 20 Stunden in der Woche arbeitet sie im Kinderdorfhaus „Nordlicht“, 20 Stunden büffelt sie für die Uni.

Vanessa Schmidt ist dafür aus ihrem Heimatort Prenzlau in Brandenburg nach Wolgast an die Ostsee gezogen. Schon als Schülerin war für sie klar, dass sie später einmal mit Kindern arbeiten möchte. Was ein Kinderdorfhaus ist, wusste sie allerdings noch nicht. „Eine Freundin vom Hundesport hat mich auf die Idee gebracht“, erzählt Schmidt, die von der familiären Atmosphäre sofort begeistert war. Und auch davon, was ihr hier zugetraut wird: „Die Möglichkeit des Dualen Studiums hatte ich selbst gar nicht auf dem Schirm.“

Bevor sie ihren Vertrag unterschrieben hat, durfte Vanessa Schmidt erst einmal in die Arbeit „hineinschnuppern“. „Die Kinder haben mich von der ersten Sekunde an überzeugt“, sagt die Studentin, die nun seit Oktober 2022 zum Team des Kinderdorfhauses „Nordlicht“ gehört. Sie hat einen guten Draht zu den sieben Jungen und Mädchen, die hier leben.

Vier Jahre dauert das Duale Studium an der Internationalen Hochschule. Nach dem Abschluss ist Vanessa Schmidt Staatlich anerkannte Sozialarbeiterin. Und schon jetzt ein Gewinn für das Familienwerk Mecklenburg-Vorpommern, das als Praxispartner ihre Studiengebühren trägt. Die Suche nach Fachkräften ist für den Verein eine ständige Herausforderung. Umso wertvoller ist die Möglichkeit, interessierte und talentierte junge Menschen schon vor ihrem Abschluss für die Mitarbeit im Familienwerk zu gewinnen.

Nur ihre Hündin Peppa, die zunächst bei ihrer Mutter in Brandenburg geblieben ist, vermisst Vanessa Schmidt: „Sie soll aber nachkommen, wenn ich mich hier richtig eingelebt habe.“

Sabrina Banze, Bundesverband

Foto: Konstantin Börner