„Kinderrechte sind in unseren Familienwohngruppen schon immer Thema. Wir beteiligen unsere Kinder weitestgehend bei allen Entscheidungen, Absprachen und der Gestaltung des Zusammenlebens“, erläutert Angelika San-Nicolas. Sie ist Leiterin der Projektgruppe „Kinderrechte“ im Kinderdorf Berlin. „Aber wir wollen mit den Projektnachmittagen allen Kindern familiengruppenübergreifend die Möglichkeit geben, sich mit dem Thema noch einmal intensiver auseinander zu setzen.“ Schließlich sollen die Kinder ein Bewusstsein dafür erlangen, welche Rechte sie in ihrem persönlichen Alltag haben.

„Das UN-Übereinkommen verpflichtet uns, Kinder zu beteiligen und Beschwerde zu gewährleisten“, so Frau San-Nicolas. Deshalb will die Projektgruppe geeignete Verfahren für Beteiligung und Beschwerdewege entwickeln und diese konzeptionell verankern. Gemeinsame Projektnachmittage und die Entwicklung einer Kinderrechtsbroschüre tragen dazu bei, das Thema im Gespräch zu halten.

Der Projektnachmittag im Kinderdorf Karlshorst Ende Juni war für alle Beteiligten wertvoll. Hausleiterin Heidemarie Holzappel, die den Nachmittag mit ihrem Team organisiert hatte, berichtet: „Alle Kinder waren sehr offen und interessiert. Sie lernten ihre Rechte spielerisch und alltagsnah kennen und erfuhren, an wen sie sich bei Beschwerden wenden können. Klar war für alle: „Ich habe ein Recht auf gewaltfreie Erziehung!“

Anschließend wählten sie die Rechte aus, die für sie am wichtigsten sind und malten ein Bild dazu. Erste Ideen für die Broschüre entstanden. Mit einem Quiz konnten sie ihr neues Wissen vertiefen. Und als zuletzt alle noch gemeinsam grillten, fühlten sich die Kinder nicht nur innerlich so richtig gut gestärkt.