Eingeladen hatte die Reha-Gruppe „Pferde und Natur“ Familien mit psychisch kranken Eltern aus den Bereichen der Betreuungsvereine, Ambulante Hilfen und Reha-Gruppen im Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. sowie Eltern und Kinder der Kindertagesgruppe „Katharina Kinderstübchen“ in Bodenfelde.

Höhepunkt der Veranstaltung war das Zelten der Familien umgeben von Pferden im reizvollen Reiherbachtal. Der siebzehnjährige Nils Hannig (großer Bruder eines Tagesgruppenkindes) aus Göttingen äußerte über das Familiencamp: „Ich fand die Angebote gut, insbesondere die Nähe der Pferde, das Bogenschießen und das Beisammensein am Lagerfeuer mit Stockbrot-Backen und Marshmellows.“ Weiterer Höhepunkt war das Reiten für Groß und Klein sowie die Wasserspiele am und im Reiherbach.

Katharina Kraus (Bodenfelde) berichtet von den positiven Auswirkungen der Zusammenarbeit für die Kinder, die durch neue Erfahrungen des Kontakts mit Pferden und zu anderen Erwachsenen in ihrer Entwicklung deutlich gestärkt werden.

Das Albert-Schweitzer-Familienwerk e. V. engagiert sich in der Arbeit mit psychisch kranken Erwachsenen im Südniedersächsischen Raum. Ein neuerer Arbeitsbereich  sind die Gruppen zur sozialen Rehabilitation (Reha-Gruppen), in denen es um mehr Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe der Betroffenen geht. Im Rahmen dieses neuen, sozialpsychiatrischen Konzeptes entwickeln die psychisch kranken Erwachsenen, die sonst eher als „Hilfeempfänger“ gelten, eigene selbstbestimmte Aktivitäten. Ergebnis dieses aktivierenden Gruppengeschehens ist die Zusammenarbeit mit „Katharinas Kinderstübchen“ und das Familiencamp.

Die Moderatorinnen der Reha-Gruppe „Pferde und Natur“, Karen Hillmer und Karin Pohl brachten die rehabilitativen Ziele für die Klientinnen und Klienten des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. auf den Punkt: „Die Interaktion von Kindern, Erwachsenen und Pferden fördert soziale und emotionale Kompetenzen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Reha-Gruppe sicherten die fürsorgliche Begleitung der Kinder beim Reiten, bei den Naturerkundungen im und am Reiherbach und organisierten das Catering.“ Bereichert durch die erfahrene Gemeinschaft und die Erlebnisse bei den verschiedenen Aktivitäten klang das Familiencamp am Sonntag aus, Freude und Begeisterung wirken nach.

Wer sich für das Angebot von „Katharinas Kinderstübchen“ interessiert,  kann Katharina Kraus unter der Rufnummer 05572-2276 kontaktieren. Sie kommt regelmäßig mit den Tagesgruppenkindern zur Reha-Gruppe „Pferde und Natur“.

Informationen zum sozialpsychiatrischen Ansatz des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. und zu den Reha-Gruppen gibt es bei Nadja Martini unter der Rufnummer 05382-981718.

Bildunterschrift:

Teilnehmerin Sabrina Bogdan (Rosdorf): „Meine eineinhalbjährige Tochter ist nach anfänglichen Ängsten beim Reiten voll aufgeblüht und war nicht mehr vom Pony herunterzukriegen.“ Ein Erfolg der Moderatorinnen Karin Pohl (mitte) und Karen Hillmer rechts.

Hintergrund:

Das Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. ist eine starke Gemeinschaft, in der 900 Mitarbeiter mehr als 2.500 Menschen in ambulanten und stationären Einrichtungen betreuen.

Der Name ist Konzept: In elf niedersächsischen Städten und Gemeinden wurden regionale Dienstleistungszentren für Menschen geschaffen. Der gemeinnützige Verein bietet individuelle Hilfen für Kinder und Jugendliche, alte, kranke und behinderte Menschen. Viele Menschen vertrauen in den einzelnen Einrichtungsteilen auf die familienähnlichen Strukturen; ein großes Gemeinschaftswerk für hilfebedürftige Menschen.

Standorte sind Alt Garge, Bad Gandersheim, Bleckede, Celle, Göttingen, Hannover, Hermannsburg, Holzminden, Lüneburg, Northeim und Uslar (gleichzeitig der Vereinssitz).