Der Bundesverband der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke trauert um Heiner Theiß, der am 28. Dezember 2023 im Alter von 79 Jahren verstorben ist. Mehr als drei Jahrzehnte lang prägte Theiß als Geschäftsführer die Geschichte des Albert-Schweitzer-Familienwerks in Niedersachsen. Aber nicht nur dort hinterlässt ein beeindruckendes Erbe, das weit über seinen Amtszeitraum hinausreicht.

Zusammen mit Dietrich Brüggemann (damals Kinderdorf Hessen, verstorben im Februar 2023), Bernd Papke (Familienwerk Sachsen-Anhalt) und Anneliese Woy (Familienwerk Mecklenburg-Vorpommern) bildete Theiß den ersten ehrenamtlichen Vorstand des 1995 gegründeten Bundesverbandes, dessen langjähriger Vorsitzender er später war.

„Heiner Theiß war stets eine inspirierende Persönlichkeit mit seiner unkonventionellen Art. Sein unermüdlicher Einsatz und sein Engagement haben maßgeblich zum Aufbau des Bundesverbandes, des Familienwerks Sachsen-Anhalt und des Familienwerks Bayern beigetragen“, sagt Heiner Koch, Theiß Nachfolger als Vorsitzender des Bundesverbandes und Geschäftsführer des Familienwerks Bayern. „Ich bin sehr dankbar für seine unschätzbare Unterstützung bei der Gründung und werde ihm dafür immer in tiefer Verbundenheit gedenken. Heiner Theiß war nicht nur ein großzügiger und optimistischer Kollege, sondern auch ein wichtiger Mentor, der uns stets großes Vertrauen entgegengebracht hat und von dem ich viel lernen durfte.“

Das Familienwerk Niedersachsen entwickelte sich unter seiner Führung von einem kleinen Kinderdorfverein zu einem starken Dienstleistungsunternehmen, das heute rund 950 engagierte Mitarbeiter*innen zählt und sich um das Wohl von etwa 3.500 Klient*innen kümmert. Als Visionär und unermüdlicher Gestalter hat Heiner Theiß zwischen 1976 und 2009 den Grundstein für zahlreiche bedeutende Projekte gelegt, die das Familienwerk zu einem herausragenden Dienstleistungsunternehmen gemacht haben und stets das Wohl und die Unterstützung von Menschen in verschiedenen Lebensphasen im Fokus hatten.

„Heiner Theiß wird in unserer Erinnerung als Pionier, Förderer und vor allem als Mensch in Erinnerung bleiben, der sein Leben der Verwirklichung einer besseren Gesellschaft gewidmet hat. Sein Vermächtnis wird weiterleben, und sein Einfluss wird noch lange in den Einrichtungen und Herzen derjenigen, die er berührt hat, spürbar sein“, sind Martin Kupper und Astrid Walter, die heute den Vorstand des Vereins in Niedersachsen bilden, überzeugt. „Er hatte stets die Ideen, eine große Portion Mut und immer die richtigen Menschen gefunden, die seine Projekte umsetzen.“

Theiß, der am 22. April 1944 in Frankfurt/Oder geboren wurde, besuchte zunächst die Waldorfschule in Kassel. 1972 machte er an der katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen, Außenstelle Düsseldorf, seinen Abschluss als Diplom-Sozialarbeiter. Er wurde Dorfleiter im Albert-Schweitzer-Kinderdorf Waldenburg und arbeitete dann im Landesjugendheim Karlshof in Hessen sowie für die Heimaufsicht des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, bevor er ins Waldenburger Kinderdorf zurückkehrte. 1976 wurde er schließlich Geschäftsführer und Dorfleiter im Familienwerk Niedersachsen.

Wir sind dankbar für sein Wirken und seinen unermüdlichen Einsatz für hilfebedürftige Menschen und werden sein Andenken in Ehren halten. „Heiner Theiß wird zweifellos in den Herzen derer weiterleben, die das Privileg hatten, ihn zu kennen und von ihm zu lernen“, betont Heiner Koch.

Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.

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