Der Bundesverband der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke trauert um Ligaya Villamora Maquiling, die am 3. August 2023 plötzlich und viel zu früh verstorben ist. Die Geschäftsführerin des Kinderdorfes auf der Philippineninsel Cebu wurde 53 Jahre alt.

„Wir verabschieden uns von ganzem Herzen und feiern das Leben eines außergewöhnlichen Menschen, dessen Anwesenheit in unserem Leben nichts weniger als ein Segen war“, teilte die philippinische Albert-Schweitzer-Familienwerk Foundation Anfang der Woche mit. „Mit unermüdlicher Entschlossenheit, unerschütterlicher Liebe und einem selbstlosen Geist“ habe die verstorbene Geschäftsführerin ihr Leben der Hilfe für benachteiligte Kinder und Jugendliche gewidmet – und sei damit zu „einem Leuchtfeuer der Hoffnung“ für alle geworden, die das Privileg hatten, sie zu kennen.

Erst im April dieses Jahres hatte Ligaya Villamora Maquiling die Geschäftsführung des Kinderdorfes auf Cebu übernommen. Ihre Vorgängerin Martiniana D. Mercado (86), Gründerin des Kinderdorfes und 2018 für ihr Lebenswerk mit dem Albert-Schweitzer-Preis der Kinderdörfer ausgezeichnet, war nach 25 Jahren als Managing Director in die Rolle des Counseling Directors gewechselt, um die Weichen für eine zukunftsweisende Entwicklung der Einrichtung zu stellen.

Ligaya Villamora Maquiling wollte die Welt zu einem besseren Ort machen: „Sie sah Potenzial, wo andere Hindernisse sahen, und ihre Vision erstreckte sich über das hinaus, was andere für möglich hielten. Jedes Kind, das ihr begegnete, fühlte sich gesehen, gehört und geschätzt“, beschreiben ihre Kolleg*innen die viel zu jung Verstorbene. „Als Mentorin hatte sie die Fähigkeit, Potenzial in jedem von uns zu entfalten. Sie sah die Stärken, die wir in uns nicht sehen konnten und drängte uns, Großes zu erreichen. Ihr Glaube an uns hat unsere Zweifel überschritten und uns erlaubt, in Höhen zu steigen, die wir nie für möglich gehalten hatten.“

Im Kinderdorf auf Cebu hat Ligaya Villamora Maquiling viel bewegt und wichtige (Spenden-)Projekte persönlich begleitet. Gerade erst konnte ein neues Gebäude für die medizinische Behandlung der Kinderdorfkinder in Betrieb genommen werden.

Sie habe eine Atmosphäre der Wärme und Akzeptanz geschaffen, die weit über die Mauern der Organisation hinaus reichte, heißt es aus Cebu. Das bestätigt auch Dr. Albrecht Matthaei, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke, der Ligaya Villamora Maquiling zusammen mit Bundesvorstand Heiner Koch (Familienwerk Bayern) bei einem Besuch auf den Philippinen Anfang 2023 noch persönlich begegnete. Gemeinsam feierten sie die Einweihung eines neuen Kinderdorfhauses. Matthaei: „Ich habe Ligaya als warmherzige, lebensfrohe und beeindruckende Kollegin kennen- und schätzen gelernt, die voller Motivation und Tatkraft nach vorne blickte. Mit ihr schien das Kinderdorf bestens aufgestellt für die Zukunft. Die Nachricht von ihrem plötzlichen Tod hat mich, hat uns alle tief erschüttert. Wir danken ihr von Herzen für ihren unermüdlichen Einsatz und werden ihr Andenken in Ehren halten. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie, ihrem Team, den Kindern und allen, denen sie wichtig war.“

Symbolbild: Ume illustration/Shutterstock.com

Kleines Foto: Kinderdorf Cebu