Als die Gewissheit da war, war die Enttäuschung groß: Wie so viele Veranstaltungen musste die alljährliche Theaterpremiere der Heilerziehungspflege-Klasse HEP 28 der zum Albert-Schweitzer-Familienwerk  Niedersachsen gehörenden Berufsbildenden Schulen Uslar aufgrund von Corona abgesagt werden. Doch vom lauernden Frust wollte sich die Klasse nicht packen lassen, schließlich hatten die Schüler*innen ihr Stück „Die Zeitmaschine“ schon lange geprobt. Also wurden sie kreativ: In diesem Jahr gibt es nun ein Buch statt einer Aufführung.

Die Zeit mithilfe einer Zeitmaschine ein wenig vorspulen und das „Corona-Chaos“ hinter sich lassen – das klingt verlockend. Doch nun wird nichts aus der Theateraufführung. Dafür sind die angehenden Heilerziehungspfleger*innen bereits voller Elan dabei, aus dem Drehbuch eine lesefertige Geschichte zu machen. Die Spannung auf das Ergebnis steigt. Dennoch bedauern die Schüler*innen, dass die Vorfreude auf das neue Stück so jäh unterbrochen wurde. Alle hoffen, dass das Buch ein würdiger Ersatz sein wird und sich die viele Arbeit auf andere Weise auszahlt.

Überhaupt war das letzte Schuljahr für die Berufsbildenden Schulen Uslar – wie für alle Bildungseinrichtungen – so ganz anders als alle anderen zuvor. Umso größer ist die Freude über einen weiteren erfolgreichen Abschlussjahrgang in den Bereichen Heilerziehungspflege und Pflegeassistenz.

Abschluss unter besonderen Bedingungen

Vieles war anders im Vergleich zu den vorherigen Abschlussklassen: Die Schüler*innen mussten große Teile ihres letzten Ausbildungsjahres zuhause verbringen und sich Unterrichtsinhalte eigenständig aneignen. Viele Einschränkungen im Alltag mit der Pandemie machten das Lernen nicht leichter. Umso erfreuter ist der stellvertretende Schulleiter Peter Albrecht über das Ergebnis: „Trotz der vielen Stolpersteine, die Corona mit sich brachte, konnten alle Absolvent*innen einen guten Abschluss machen und sehen nun mit Perspektive in ihre Zukunft. Das freut uns sehr.“ Albrecht betont, dass dieses positive Ergebnis in herausfordernden Zeiten nur durch das hervorragende Miteinander von Schüler*innen, Lehrkräften und kooperierenden Praxiseinrichtungen möglich war. Auch die Prüfungen hätten dank dieses Miteinanders regulär stattfinden können. Die Abschlussfeier fiel etwas kleiner aus als in den Jahren zuvor – und mit dem gebührenden Abstand. Passende Räumlichkeiten stellte die evangelische Freikirche zur Verfügung.

Neuer, zukunftsträchtiger Ausbildungsgang

Ab Oktober 2020 konzentrieren sich die Berufsbildenden Schulen des Albert-Schweitzer-Familienwerks Niedersachsen nun auf die neue dreijährige Fachausbildung zur*zum Pflegefachfrau/Pflegefachmann. Diese generalistische Pflegeausbildung führt die etablierten Berufe Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zusammen und wird in Kooperation mit zahlreichen Verbundpartnern in der Region durchgeführt. Informationen zum Ausbildungsgang, zu Zugangsvoraussetzungen und Bewerbungsfristen unter www.bbs-uslar.de.

Zum bestandenen Abschluss gratulieren wir:

Dagmar Blumenberg, Lena Groppe, Carolin Fuchs, Antonia Koch, Elena Leichner, Kerstin Fischer, Lina Marie Schäfer, Marie Wilhelm, Melissa Gromotka, Franz Söldner, Moritz Müller, Timo Kiefer und Laura Wendtland (Heilerziehungspfleger*innen) sowie Moritz Spormann, Stefan Siebrecht, Konstantin Fraunholz, Jean-Luca Grimme, Mika Seemann, Carina Simons, Annalena Schön, Anna Sophie Harjes, Vivian Woythal, Nils Dominik Bremer, Irina Guttjar, Niklas Holz, Joana Musiol, Daria Meurer, Jana Menschel, Sabrina Kraft, Viola-Marie Meyer, Jasmin Pohl und Dustin Pischel (Pflegeassistent*innen).

Swenja Luttermann, Albert-Schweitzer-Familienwerk Niedersachsen