Ein Empfang unter freiem Himmel am Waldrand, frischgebackener Blootz (Hohenloher Kuchen) aus dem Backhaus und der Besuch in einer Kinderdorffamilie werden dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann sicher in positiver Erinnerung bleiben.

Das Waldenburger Kinderdorf liegt inmitten des Hohenlohekreises. Die Corona-Fallzahlen waren hier besonders hoch, der Hohenlohekreis im Frühjahr ein Corona-Hotspot. Grund genug für Ministerpräsident Kretschmann, sich mit einer hochrangigen Delegation vor Ort und auch im Waldenburger Kinderdorf ein Bild vom Umgang mit der Krise zu machen.

Die Kuratoriumsvorsitzende Evelyn Schibrani und Vorstandsmitglied Heinrich Schüz stellten den Verein vor und erläuterten, welche konkreten Probleme COVID-19 dem Kinderdorf bereitete. So musste der erhöhte Betreuungsbedarf abgedeckt werden, da zu Beginn der Krise viele Beschäftigten krank beziehungsweise in Quarantäne waren. Atemschutzmasken und medizinischer Bedarf waren schwer zu bekommen, Abstandsregeln und andere Verordnungen mussten umgesetzt werden. Letztlich konnten gemeinsam alle Probleme gelöst und die Krise rückblickend gut gemeistert werden, doch „die Nerven lagen schon mal blank, wenn nicht klar war, welche Überraschungen noch auf uns warten“, schilderte Schüz.

Höhepunkt des Besuches von Winfried Kretschmann war ein Rundgang durch das Haus der Familie Grochalsky. Mutter Melanie ermöglichte dem Ministerpräsidenten einen Blick hinter die Kulissen und erläuterte die pädagogische Arbeitsweise in einer Kinderdorffamilie. „Ist das hier immer so ordentlich?“, wollte Kretschmann beim Anblick ihres Zimmers von der achtjährigen Emma wissen. „Nein, Mama hat gesagt wir sollen aufräumen, weil Sie kommen“, antwortete Emma schlagfertig – und zauberte dem Ministerpräsidenten damit ein sympathisches Lächeln ins Gesicht, das trotz Schutzmaske deutlich erkennbar war.

Susanne Wirth, Kinderdorf Waldenburg