Sarah Burkhardt

Kooperationen entwickeln, Paten gewinnen, da sein, wenn Familien sich austauschen wollen: Sarah Burkhardt ist für das Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg e.V. Koordinatorin im Netzwerk Gesunde Kinder. Im Interview erzählt sie, über welche Umwege sie zu dieser Position kam und wie ein Kindheitsereignis ihren Berufswunsch geprägt hat.

Sarah, als Kind kamst du eine Zeitlang mit deiner Familie zur Beratung ins Familienwerk. Du sagst, dass dieser Kontakt sehr prägend für dich war. Welchen Einfluss hatte das auf deinen Berufswunsch?
Ich erinnere mich, dass die Trennung meiner Eltern sehr schwer für mich war, und ich hatte durch die Mitarbeiter im Familienwerk einen Anker, das tat unglaublich gut. Ich fand es schon als Kind wahnsinnig toll, mit welchen Methoden geholfen wurde. Und dann war klar, das will ich auch machen. Ich glaube, da war ich acht Jahre alt.

Das heißt, du hattest mit acht Jahren, wenn andere Tierärztin werden wollen, den Traumberuf Pädagogin?
Ja, ich wusste zwar vielleicht noch nicht, was genau ich werden will, aber was ich machen will, wusste ich. Als ich dann als Jugendliche im offenen Jugendtreff mit den Jugendsozialarbeitern gesprochen hatte, konkretisierte sich mein pädagogischer Berufswunsch. Erst wollte ich Erzieherin werden, dann hatte ich aber gesundheitliche Probleme mit dem Knie, und deswegen keine sichere ärztliche Empfehlung mehr für diese Ausbildung, die ich ja schon begonnen hatte. Da war ich 19. Da habe ich erstmal ein halbes Jahr in der Luft gehangen. Dann habe ich mich entscheiden, Soziale Arbeit zu studieren.

Heute bist du Koordinatorin des Netzwerks Gesunde Kinder in Bandenburg. Was sind da deine Aufgaben?
Das Netzwerk Gesunde Kinder übernimmt für viele Angebote die Gebühren.

Damit ist es nicht relevant, in welcher sozialen Schicht man lebt. Das Angebot kann von jedem besucht werden. Es geht um einen Austausch und Gesundheit für jedermann. Und jede Familie hat doch hier und da ein paar Fragen und Wünsche. Es geht darum, die Familien in allen gesundheitlichen Fragen zu beraten und zu betreuen – entweder durch einen ehrenamtlichen Familienpaten oder durch mich. Ich begleite die Arbeit der Familienpaten und organisiere Veranstaltungen wie Elternbildungen, versuche neue Kooperationen, Ehrenamtliche und neue Familien zu gewinnen, die in unser Netzwerk kommen wollen.

Was ist das Ziel dieses Projekts?
Der Gedanke ist, dass gesunde Kinder präventiv die Gesellschaft stärken. Das ist das große Ziel. Es geht uns um ein gesundes Aufwachsen für Kinder und ein gutes Miteinander. Die Kinder sollen zu selbstbewussten, verantwortungsvollen Menschen heranwachsen. Unsere Angebote gehen von Impfberatung bis Erste Hilfe. Das Netzwerk Gesunde Kinder übernimmt für viele Angebote die Gebühren. Zum Beispiel Babyschwimmen.

Was macht dir an deinem Job so viel Freude?
Das Vertrauen und die Verantwortung, die mir vom Albert-Schweitzer-Familienwerk geschenkt wird. Das ist sehr motivierend. Außerdem die Vielfältigkeit, es wird nie langweilig. Es ist ein guter Mix aus Arbeit im Büro und Öffentlichkeit. Zudem ist es ein freiwilliges Projekt. Ehrenamtliche, Kooperationspartner und Familien des Netzwerkes wollen ein Teil meiner Arbeit sein. Das erfreut mich immer wieder. Der Raum der da ist, der sehr offen ist. Dabei bin ich manchmal auch nah dran an den Familien, zum Beispiel wenn sie keinen Paten wünschen und ich mit ihnen arbeite.

Hanna Irabi, Öffentlichkeitsarbeit, Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke