Kinder brauchen stabile und verlässliche Beziehungen. Doch immer wieder haben Eltern Probleme mit sich selbst und schaffen es nicht, die Verantwortung für ihre Kinder zu tragen. Gewalt, Missbrauch oder Verwahrlosung können Folgen sein und der Grund, warum Kinder aus der Familie genommen und manchmal zu „Systemsprengern“ werden. Eine Rückführung in die Familie ist häufig erst dann möglich, wenn auch die Eltern Unterstützung erfahren.

Genau auf diese Rückführung ist das pädagogische Konzept der neuen dezentralen intensivpädagogischen Wohngruppe des Waldenburger Kinderdorfes ausgelegt. Sie wurde im September in Heilbronn als Außenstelle des Kinderdorfs eröffnet. Aufgenommen werden sieben Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren – Kinder mit Verhaltensauf-fälligkeiten, Aggressionen oder psychiatrischen Diagnosen. Sie können in einem angenehmen Wohnumfeld zur Ruhe kommen und stabilisierende, klare Alltagsstrukturen erfahren. Die Beziehungen zum bisherigen Lebensumfeld bleiben erhalten.

Für die neue verantwortungsvolle und herausfordernde Aufgabe steht ein kompetentes Team an Pädagog*innen mit verschiedenen Qualifikationen bereit. „Wir betreuen nicht nur die Kinder, auch die Eltern werden eng in den Alltag mit eingebunden und in ihrem Erziehungsverhalten gecoacht“, berichtet Erziehungsleiter Martin Lamka. Pädagogische Fachkräfte mit systemischer Zusatzqualifikation unterstützen und beraten die Familien zuhause. Außerdem werden die Eltern regelmäßig in die Wohngruppe eingeladen und können Alltagssituationen mit ihrem Kind wie etwa Hausaufgabenbetreuung oder das abendliche Zubettbringen unter pädagogischer Anleitung üben.

Auch eine gemeinsame Freizeitgestaltung wird es geben. Der Fokus liegt auf Sport und Bewegung an der frischen Luft. Das wunderschöne Gebäude mit großem Garten bietet hierfür die besten Voraussetzungen.

Susanne Wirth, Kinderdorf Waldenburg