Wir geben Kindern ein Zuhause, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können. Nicht nur in Kinderdorffamilien, aber immer familiär: In unseren Erziehungsstellen etwa betreut jeweils eine sozialpädagogische Fachkraft ein bis zwei Kinder in ihrer privaten Lebensgemeinschaft. Kinder und Jugendliche können hier intensiv und individuell gefördert werden. Was das bewirken kann, zeigt die Geschichte von Nils*.

In der Stadt oder auf dem Land, an der Küste oder in den Bergen: Die Erziehungsstellen der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke sehen ganz unterschiedlich aus. Familie Hirsch, in der Nils zuhause ist, bewirtschaftet in Niedersachsen einen kleinen Bauernhof mit Truthähnen, Hühnern, Enten, Gänsen, Kaninchen, Meerschweinchen, Katzen, Hunden, Rindern und Pferden. Und die Tiere auf dem Hof sind wertvolle Hilfstherapeuten.

Als Nils vor neun Jahren in die Erziehungsstelle der Familie Hirsch zog, kannte er kaum Mitgefühl für Tiere. Auch die Nähe zu Menschen war ihm unerträglich. Nach vielen Jahren hat Nils mit Hilfe seiner neuen Familie neuen Mut und Zuversicht gefunden.

Insbesondere der Umgang mit den Pferden hat ihm geholfen, Einfühlungsvermögen und Vertrauen zu entwickeln. Erziehungsstellenleiterin Alexandra Hirsch darf Nils als einziger Mensch inzwischen sogar umarmen. Und  der 15-Jährige hat eine beste Freundin gefunden: die Stute Bonny. „Sie ist die Liebste“, findet er.

Eine wunderbare Entwicklung – und eine wunderschöne Freundschaft!

Swenja Luttermann, Albert-Schweitzer-Familienwerk Niedersachsen

*Name zum Schutz des Kindes geändert