Pferde striegeln, ihr warmes Fell streicheln und den Corona-Alltag einfach mal vergessen: Das konnten jetzt acht Kinder aus dem Albert-Schweitzer-Familienwerk Mecklenburg-Vorpommern auf dem Hof Stoppistöd, der Ferienlager und therapeutisches Reiten für Pflegekinder anbietet.

In Vierergruppen verbrachten die Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren jeweils eine Woche auf dem Therapie- und Ferienhof, mit dem das Familienwerk bereits seit einigen Jahren zusammenarbeitet und auf dem neben mehreren Pferden auch Lamas, Schafe, Hühner und Hunde leben. „Da dieses besondere Ferienlager als Therapie gilt, durfte es trotz Pandemie stattfinden“, erklärt Anika Hauschild vom Familienwerk. „Darüber sind wir sehr froh. Es ist wichtig, dass die Kinder tatsächliche Teilhabe spüren und auch außerhalb des Kinderdorfhauses Erfolgserlebnisse sammeln.“

Vor der Abfahrt musste zunächst noch ein Corona-Test gemacht werden, denn nur mit negativem Testergebnis durften die Gruppen anreisen. Dann ging es los, schließlich waren alle schon ganz aufgeregt. Reittherapie steht auch im Alltag auf dem Programm der Kinder. Und doch: Im Ferienlager die ganze Woche auf einem Pferdehof verbringen – das ist etwas Besonderes.

Auf die besonderen Bedürfnisse der Kinderdorfkinder ist der Hof Stoppistöd gut eingestellt: „Alle Mitarbeiter*innen auf dem Hof sind pädagogische Fachkräfte“, sagt Anika Hauschild. „Sie wissen genau, was die Kinder brauchen, so dass wir die Kinder guten Gewissens in ihre Obhut geben können.“

Das gut ausgebildete Personal und die tiergestützten Therapieangebote, durch die die Kinder Ruhe und Kraft, (Selbst-)Vertrauen und Mut entwickeln können, sind jedoch leider auch mit hohen Kosten verbunden. „Finanzieren können wir das therapeutische Ferienlager nur durch Spenden und Fördermittel“, sagt Anika Hauschild.

Die Kinder jedenfalls haben die Zeit auf dem Hof Stoppistöd sichtlich genossen. Und kehren mit stärkenden Erfolgserlebnissen zurück in den (Pandemie-)Alltag.

Sabrina Banze, Bundesverband