Nach über 33 Jahren im Waldenburger Kinderdorf übergibt Heinrich Schüz das Amt des pädagogischen Vorstandes an seinen Nachfolger Arne Höller.

Eine große Abschiedsfeier, die diesem Anlass gerecht wird, konnte bisher aufgrund der Corona-Pandemie nicht geplant werden. Dennoch war ein kleiner Abschied im Rahmen der Mitgliederversammlung möglich. Diese fand unter strengen Coronaauflagen im Dezember in Waldenburg statt.

Eindrucksvoll schilderte Heinrich Schüz in seinem Vortrag „Die Pädagogik im Albert-Schweitzer-Kinderdorf – gestern, heute, morgen“, wie sich die pädagogische Arbeit in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat.

Rasante gesellschaftliche Entwicklungen wie eine schnelllebige Medienwelt, die Zunahme von Patchworkfamilien und viele andere Herausforderungen wurden angenommen und erforderten eine Anpassung des Erziehungsstils. Heinrich Schüz als Verantwortlicher für die pädagogische Arbeit im Kinderdorf kann stolz zurückblicken auf die Entwicklung neuer pädagogischer Konzepte, angesehene Forschungsprojekte mit Universitäten und ein rasantes Wachstum des Vereins. Mit rund 170 Mitarbeiter*innen ist der Kinderdorfverein mit den Kinderdorffamilien als „Herzstück“ heute ein sozialer Träger mit vielen stationären und ambulanten Angeboten in der Region Heilbronn-Franken.

Sympathisch, humorvoll und doch ernst blickte Heinrich Schüz in seine visionäre Glaskugel. Er sah „Corona-Nebel“, Mütter, die auf ihr Handy anstatt auf ihre Kinder schauen, kaputte Bäume in den Wäldern rund um das Kinderdorf… und doch ganz viel Hoffnung, dass sein Nachfolger Arne Höller zusammen mit Vorstandskollege Wolfgang Bartole und einem Team kompetenter Mitarbeiter*innen weiterhin diese Herausforderungen meistern wird. Denn, so zitierte Schüz ein afrikanisches Sprichwort: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen und stark zu machen.“

Dies wird weiterhin oberstes Ziel der Pädagogik im Kinderdorf bleiben.

Susanne Wirth, Kinderdorf Waldenburg