Die Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke deutschlandweit machen Kinder und Familien stark. Sie selbst stärkt seit 25 Jahren ein aktiver Bundesverband.

„Wir verstehen uns als Interessenvertretung und Sprachrohr unserer zehn Mitgliedsvereine“, sagt Margitta Behnke, seit 2012 Geschäftsführerin des Bundesverbandes. „Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die Unterstützung und Förderung der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe sowie der Alten-, Kranken- und Behindertenhilfe, ideell genauso wie finanziell.“

Was Behnke und ihr Team dafür tun: Sie zeigen, was die bundesweit 450 Einrichtungen tagtäglich leisten. Sie machen sichtbar, wie die mehr als 2.000 Mitarbeiter*innen hilfsbedürftigen Menschen zur Seite stehen – und warum dieses soziale Engagement so wichtig ist. Sie kümmern sich um die Gewinnung neuer Mitglieder und Unterstützer*innen, betreuen Spender*innen und Sponsor*innen und halten Kontakt zur Familie des Namensgebers Albert Schweitzer, zu prominenten Botschafter*innen wie Roland Kaiser sowie zu überregionalen Medien.

Gegründet wurde der Bundesverband am 1. Juni (dem Internationalen Kindertag und seither Albert-Schweitzer-Tag) 1995 in Frankfurt am Main. Mit der in der Gründungsversammlung einstimmig beschlossenen Satzung konstituierte der Bundesverband sich als „gemeinnütziger, mildtätiger Zusammenschluss von Organisationen, die Albert-Schweitzer-Familienwerke und Albert-Schweitzer-Kinderdörfer betreiben oder fördern“. Den ersten ehrenamtlichen Vorstand bildeten Dietrich Brüggemann, Vorstandsvorsitzender des Albert-Schweitzer-Kinderdorfes Hessen, Heiner Theiß, Geschäftsführer des Albert-Schweitzer-Familienwerkes in Niedersachsen, Bernd Papke, Geschäftsführer des Albert-Schweitzer-Familienwerkes Sachsen-Anhalt und Anneliese Woy, Vorstandsvorsitzende des Albert-Schweitzer-Familienwerkes Mecklenburg-Vorpommern.

Der ehrenamtliche Vorstand hat auch heute vier Mitglieder, aktuell aus Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Baden-Württemberg. Die Geschäftsstelle des Bundesverbandes, seit dem Jahr 2000 in Berlin beheimatet, hat sich in 25 Jahren jedoch vergrößert. Inzwischen kümmern sich sieben Mitarbeiter*innen um Engagierte, Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising und Verwaltungsaufgaben. Dazu kommen weitere Projekte: So gibt es seit 2003 die „Stiftung Albert Schweitzer Familienwerke und Kinderdörfer“, unter deren Dach eigene Stiftungen gegründet werden können. Seit 2010 wird der Albert-Schweitzer-Preis verliehen. Eine Fachkräfteinitiative wurde 2014 ins Leben gerufen. Im Bereich Engagement kooperiert der Verband mit dem Haus des Stiftens. Einzelne internationale Hilfsprojekte, wie das Kinderdorfhaus „Children’s Haven“ auf den Philippinen, werden direkt vom Bundesverband betreut. Zudem gibt der Verband vier Mal im Jahr das „Kinderland“-Heft heraus.

„Wertearbeit ist ein weiterer wichtiger Baustein für uns“, betont Margitta Behnke, „denn unser Name bringt auch eine Verantwortung mit sich. Die humanitäre Geisteshaltung Albert Schweitzers gilt uns als Richtschnur, um zum Wohle hilfsbedürftiger Menschen zu handeln – unabhängig von ethnischer Herkunft, Religion, Nationalität, sexueller Identität oder parteipolitischer Bindung.“ Wie aktuell das Denken und Handeln des Friedensnobelpreisträgers Albert Schweitzer auch heute noch sind, zeigt der Bundesverband der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke seit 2015 mit der bundesweiten MITEINANDER-Schulaktion. Darüber hinaus macht er sich für Kinderrechte stark.

Was für den Bundesverband außerdem im Fokus steht: das Miteinander seiner Mitgliedsvereine. „2013 haben wir ein gemeinsames Logo gestaltet. Das war ein wichtiger Meilenstein nicht nur für unseren Außenauftritt“, berichtet Geschäftsführerin Margitta Behnke. Besonders gern erinnert sie sich auch an das Jubiläumsjahr 2007, als 50 Jahre Albert-Schweitzer-Kinderdörfer gefeiert wurden.

Der geplante Festakt zum 25-jährigen Bestehen des Bundesverbandes muss aufgrund der Corona-Pandemie leider auf das kommende Jahr verschoben werden. Ein bisschen gefeiert wird in 2020 aber trotzdem – wenn auch anders: „Wir haben unsere eigene Jubiläumsbriefmarke gestaltet“, erzählt Margitta Behnke. Darauf zu sehen: natürlich Albert Schweitzer. Auch in Zukunft möchte der Bundesverband der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke der Verantwortung gerecht werden, die mit diesem Namen einhergeht. Für starke Kinder. Und starke Familien.

Sabrina Banze, Bundesverband