Bericht aus einer Kinderdorffamilie zum veganen Projekttag:
 
„Ein kompletter Tag nur vegane Lebensmittel. Um ehrlich zu sein, klang es im ersten Moment nach ganz viel Stress. Erst Essenplan ausarbeiten, es folgte der Einkauf, dann die Zubereitung und letztendlich die Mahlzeiten mit den Kids. Innerlich stellten wir Erwachsenen uns schon auf das Gezeter der Kinder ein. “Das ess ich nicht”, “Das schmeckt mir nicht”, “Ich will richtige Milch”. So oder ähnlich erwarteten wir es und das noch bevor überhaupt gekostet wurde.
Doch wir wurden überrrascht. Das Frühstück wurde gegessen, ganz ohne Protest. Es gab Sojajoghurt mit Heidelbeergeschmack und Haferflocken darin. Köstlich! Wahlweise auch Cornflakes oder Müsli. Aber heute eben mit Hafermilch. Die Reaktionen? Erst mal keine. Alle mümmelten vor sich hin. Ganz offensichtlich schmeckte es. Und ein Mädchen meinte, sie wolle nun immer vegane Milch haben, “schmeckt gut und ist auch besser für meine Neurodermitis”. Da waren wir sprachlos!

Zum Mittag gab es eine Linsensuppe. Halt ohne Fleisch, Ei-Stich oder andere tierische Produkte, aber deshalb trotzdem total lecker.

Den kleinen Hunger zwischendurch stillten die Kinder durch den Obstteller und die Gemüsesticks. Zum Vesper gab es Reis- und Maiswaffeln sowie Trockenfrüchte und Nüsse. Die Reaktionen waren sehr verschieden und variierten vom angeekelten Ausspucken bis hin zu schnell die Hand voll machen, damit keiner was wegschnappen kann.
 
Unser Abendessen bestand aus belegten Vollkornbroten. Die meisten Brote sind vegan, manchmal ist etwas Honig drin. Als Belag gab es eine bunte Mischung verschiedener Gemüseaufstriche. Diese gibt es heute auch schon außerhalb der Bioläden in fast jedem Markt. Außerdem gab es leckere Schnitten mit Kresse oder Radieschen. Als abschließender Höhepunkt wurden angebratene Tofu-Würstchen gereicht. Diese wurden genauso “raubvogelartig” verschlungen wie ihre fleischhaltigen Zwillingsbrüder. Wir haben verschiedene Sorten probiert und müssen sagen, Tofuwurst  ist nicht gleich Tofuwurst. Die Unterschiede sind teilweise gravierend.
 
 
Kindergarten Mittelalter

Kam gut an: Die Erzieher waren von der positiven Reaktion der Kinder überrascht.

Alles in allem, war es leichter als gedacht. Denn wenn man sich damit etwas beschäftigt, ist es gar kein Mehraufwand sondern nur ein klein wenig Umdenken. Oft essen wir auch unbemerkt vegan und sind uns dessen nur nicht bewusst. Vegan zu essen ist nicht nur klimafreundlich, sondern auch gesund. Leider sind etliche Produkte nicht regional und in Plastik verpackt, was sie auch nicht viel umweltfreundlicher macht, als ihre nicht veganen Gegenstücke.
Wir werden in Zukunft regelmäßig vegane Ansätze in unseren täglichen Speiseplan aufnehmen und dabei auch auf weniger Verpackung sowie mehr Saisonales und Regionales achten.“​