Die Partner unserer Kinderdorfmütter sowie die Partnerinnen der Kinderdorfväter engagieren sich zuhause liebevoll für die große Familie – obwohl sie meistens außerhalb des Kinderdorfes einem durchaus fordernden Vollzeitjob nachgehen. Geplant ist das nicht immer von Anfang an.

Als Alexander Halle-Krahl in Baden-Baden seiner großen Liebe Maren begegnete, verliebte er sich nicht nur in die engagierte, warmherzige Frau, sondern auch in ihre große Kinderschar. Maren lebte damals gemeinsam mit sechs verwaisten und den beiden eigenen Kindern in einer Kinderdorffamilie. Der erst 29-Jährige wagte einen Schritt, den er nie bereut hat: Er zog mit ins Kinderdorfhaus ein und heiratete Maren und damit eine Großfamilie. „Erstaunlicherweise lief alles recht unkompliziert, es gab ein großes Selbstverständnis, Klarheit und eine tolle Beziehung zu den Kindern, alles fühlte sich gut und richtig an“, erinnert er sich.

Der gemeinsame Sohn wurde 1999 geboren, 2005 erfolgte der Umzug nach Bayern und der Aufbau des Kinderhauses Kerb mit sieben Plätzen. „Die Aufgabe ist bereichernd, meistens auch schön, phasenweise sehr anstrengend, aber ich kann nach wie vor sagen, dass ich es nie bereut habe, es ist immer noch stimmig, sehr stimmig. Ich kann unseren Schützlingen das geben, was auch mir als Kind gefehlt hat – Liebe, Geborgenheit, Anteilnahme und dass jemand da ist, der zuhört“, nennt Alexander als Grund dafür, warum er neben seinem Vollzeitjob ehrenamtlich als Hausvater mithilft.
Seinen ursprünglichen Beruf als Schreiner hat er inzwischen an den Nagel gehängt, nach einer berufsbegleitenden Ausbildung zum Jugend- und Heimerzieher hilft er jungen Leuten, einen Ausbildungsplatz zu finden. Hut ab vor so viel Engagement!

Birgit Thierer, Familienwerk Bayern

Alexander Halle-Krahl, ehrenamtlicher Hausvater

Gemeinsam in einer Jacke